Paládi-Kovács Attila: A Barkóság és népe (Borsodi Kismonográfiák 15. Miskolc, 1982)

Schwippgalgenschlinge. Mit der Leimrute werden hauptsächlich Singvögel gefangen. Auch die Waldbienenzucht hat langjährige und tiefverwurzelte Traditio­nen. Die „Bienenjäger" machen den Standort der in hohlen Bäumen lebenden Waldbienen ausfindig, räuchern sie aus und nehmen ihnen den Honig (Abb. 2-4). Vielfach wurde das Bienennest aus dem hohlen Baum ausgesägt und mit samt den Bienen nach Hause gebracht. Vielerlei Pilze werden gesammelt und im frischen oder gedörrten Zustand verkauft. Bis zu den 1950er Jahren waren die Waldfrüchte, insbesondere die Holzäpfel und -birnen, hoch geschätzt. Aus Wacholderbeeren, Galläpfel und Kornelkirschen wurde Schnaps gebrannt, aus Holunderbeeren und Hagebutten Mus gekocht, aus vielerlei Gräsern Tee, Suppe oder Heilmittel zubereitet. Das Vieh weidete in den Wäldern, wo Heu, Eicheln und Mistel als Futter, und trockenes Laub als Streubettung gesammelt wurden. Ruten und Gerten für Besen und Körbe (Abb. 5) sowie das Holz für allerhand Geräte kamen ebenfalls aus dem Wald. Demnach spielte der Wald eine hochbedeutende Rolle im Leben des Volkes. 3. Der wichtigste Zweig der Bauernwirtschaft war jederzeit die Vieh­haltung. Den größten Nutzen warf die Rinderhaltung ab; Mastochsen und Zugvieh wurden von hier auf den Markt gebracht. Bis zu den 1920-30er Jahren wurde das ungarische Graurind gezüchtet, welches vom Frühling bis zum Herbst im Freien weidete; nur die Kühe wurden über die Nacht ins Dorf getrieben. Die Bauern hatten gemeinsame, ungeteilte Weiden und heuerten auch die Hirten gemeinsam an. Von großer Bedeutung war auch die Pferdehal­tung dort, wo man Ferntransporte von Eisenwaren unternehmen konnte: Nach Pesth und Debrecen wurde Schmiede- und Walzeisen im Wagen befördert. Manche fuhren in das Tiefland an der Theiß, wo sie mit ihren Pferden den Drusch (Austreten) besorgten. Es gab jederzeit einen ansehnli­chen Schafbestand; die Wollkonjunktur des 18.—19. Jh. bewirkte einen gewaltigen Aufschwung. An Stelle des alten „ungarischen Schafes" trat allmählich das Merinoschaf. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jh. galt das Barkósdg-Gebiet als einer der bedeutendsten Schafzuchtdistrikte des Landes. Auch Schweine wurden massenweise gehalten und in den Eichenwäldern gemästet (Eichelmast). Noch im 19. Jh. wurden die Schweine lebend ind die nordungarischen Grubenstädte getrieben. Die Schaf- und Schweineherden beruhten hauptsächlich auf Familien- und Sippenbasis; auf der Weide wurden die verschiedenen Bauten für die Tiere und die Hirten errichtet (Abb. 8-10). Die Milchwirtschaft war unbedeutend und diente bis Anfang des 20. Jahrhun­derts hauptsächlich zur Selbstversorgung. 200

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