Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 36 (1991) (Pécs, 1992)

Régészet - Kiss, Attila: Zur Zeitstelling des „münzdatierten” awarischen Fürstengrabes von Kunágota

76 A. KISS Hängeöse. 83 Ähnlich ist die Lage auch im Grabfund von Glodosy. 84 Aber man muss das Karpatenbecken nicht verlassen: in den sicher mittelawarischen Gräbern von Kecskemét—Balószög und Iváncsa haben die Säbel noch P-förmige Hängeöse. 85 Aus dem Gesagten folgt wahrscheinlich, dass sich die Verwendung der Schwerter vom Typ „a", mit P­förmiger Hängeöse, in der zweiten Hälfte der Früh­in seiner Studie von 1982—83 hat I. Bona folgen­des geschrieben: „...in ihrer Arbeit hat É. Garam ver­sucht, den Fund von Kunágota zwischen die mittel­awarenzeitlichen Gräber oder mindestens zeitlich in nächster Nähe zu datieren... In der Zusammenstellung der von ihr als mittelawarische beurteilten Gräberfun­den hat sie ersichtlich den Metallgefässen eine bedeu­tende Rolle zugeschrieben, unter anderem der Ver­wandschaft der silbernen Krügen von Kunágota und Ozora... Garam sieht richtig die Verwandschaft des kannelierten Kelches von Kunágota und des Kruges (und natürlich des Kelches) von Bocsa (Garam 1976, 145), aber sie hält Bocsa für zu spät... auf der anderen Seite hält sie den Fund von Kunágota sozusagen für einen Zeitgenosse des Grabes von Tótipuszta (Garam 1976,145, Anm. 66). Wir bleiben beim Thema, da die Forschung ausser Bocsa aus anderen sicheren und ver­öffentlichten frühawarenzeitlichen Grabfunden kei­nen dem von Kunágota ähnlichen sicheren Krug kennt. Doch, es gibt einen. Der leider bis heute unveröffent­lichte Fund von Szárazd aus dem Komitat Tolna... ist ohne Zweifel frühawarisch... Aus diesem, in allen Stücken frühawarischem Reitergrab stammt eine dün­ne bronzene Scheibe von 4,7 cm Durchmesser [Unga­risches Nationalmuseum] Inv. 63, 1906, 135 [recte: 63,1906,138: A. Kiss]. Ihr Foto wurde auf der nicht gelungenen Tafel von Fettich veröffentlicht, wo 17 ausgewählte Gegenstände des Reitergrabes vorgelegt wurden (Fettich 1924 7, Taf. 10:12), aber über die Scheibenplatte hat er nichts geschrieben. Die Platte von Szárazd gleicht der Platte von Bocsa, Ozora und wie wir vielleicht jetzt schon sagen können: der Plat­te von Kunágota. Ihr Rand ist ist ein wenig schartig, und herum am Rand blüht eine Spur vom ehemaligen Löten. Kein Zweifel, dass schon im Kreise der Früh­awaren die bei Festmahlen der Lebenden und der Verstorbenen eine so wichtige Rolle spielenden Me­tallkrüge von mittel- und innerasiatischem Ursprungs verbreitet waren. Von Szárazd ist nur die abgelöste 83 Erdélyi 1982 32, Abb. 11 :ХП. "Smilenko 1965 Taf. VI—W, Abb. 20, Erdélyi 1982 38, Abb. 13; Bálint 1989 Abb. 38:18 85 Szabó 1939; Bona 1970 243, Abb. 8:5,14 "Bona 1982—83 127, Anm. 11 87 Bona 1988 440. awarenzeit fortgesetzte, als im Khaganenzentrum nach 630 die neuen Ringschwerter im Gebrauch waren. Im Zeitabschnitt 620/630—670/680 haben also die zwei Formen der Schwerter parallel gelebt, während dieser Zeit geschahen in der Grösse und Form der Klinge, in der Lage der Schneide Veränderungen, deren Rich­tung in die einschneidige Schwertform bzw. in die Säbelform geführt hat. Scheibe ins Museum gelangt, die aber als Beweis — falls Kunágota nicht genügende?) wäre — reichlich ausreicht" 86 Die bronzene Scheibe von Szárazd ist aber nur für I. Bona ein reichlicher Beweis für das frühawaren­zeitliche (I. 1—3) 87 Vorkommen der silbernen Hen­kelkrüge, weil die Tatsachen etwas anderes zeigen: 1. Das Ungarische Nationalmuseum hat 1906 von dem Antiquitätenhändler J. Lichtnecker ein Fundma­terial von 145 Posten übernommen, das meistens aus Fundorten des Komitats Tolna stammte. Im Fundma­terial befinden sich La Téne -, römer-, awaren-, und mittelalterliche Funde aus den Fundorten Szárazd, Re­göly, und Császár. Davon bilden die Posten 63/1906. 51—140 den frühawarenzeitlichen Komplex. Der erör­terte 'Gefässboden' ist aber nur dann ein 'reichlicher' Beweis in der Frage der frühawarenzeitlichen (1. 1— 3) silbernen Gefässen, wenn man wie I. Bona nur die Fototafeln von Fettich und das Inventarbuch des Na­tionalmuseums — mit dem Zitat des Durchmessers des Gegenstandes! — benützt. Falls man die bronze­ne Scheibe in die Hand nimmt (Abb. 2) wird sofort klar, dass es sich um eine, zu den Funden eines früha­warischen, männlichen(! ) Reitergrabes hineingemisch­te awarenzeitliche(?), (normalerweise für die Frau­engräber typische) Scheibenfibel handelt 88 Von der Scheibenfibel ist nur die Grundplatte mit der Öse 89 der Nadelfeder und dem Abdruck des Nadelhalters an der einer Seite erhalten geblieben, auf der anderen Seite erinnern die Lötspuren an die verlorenengegangene Auflage der Fibel. 2. Der Grabfund von Kunágota wie oben gezeigt wurde, nicht aus der Frühawarenzeit stammt, sondern aus der Mittelawarenzeit, aus dem Kreis der Silber­gefässen mitKerbschrift —Inschriften (Kunágota, Kis­kőrös —Vágóhíd, Grab I, Ozora —Tótipuszta, Buda­pest — Tihanyplatz, Grab 5 90 ), beweist also gar nicht das von I. Bona angenommene Vorhandensein früh­awarenzeitlicher (1. 1—3) silberner Henkelkrüge. Das 88 vgl. Z. B. Romonya Gräberfeld П, Grab 96: Kiss 1977 132, Taf. 56:3 и Wo, auch die Beschreibung des Inventarbuches hinweist: „Bronzene Scheibe, aus dünnem Blech, mit Öse (herausgehoben von A. Kiss), Durchm.: 4,7 cm. 90 Harmatta 1984 Anhang 3 Zur Frage der frühawarenzeitlichen Henkelkrüge

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