Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 34 (1989) (Pécs, 1990)

Természettudományok - Lastůvka, Zděnek: Die Gläsflüger Ungarns – Faunistik und Bionomie (Lepidoptera, Sesiidae)

DIE GLASFLÜGLER UNGARNS 45 Ch. hungarica (Tomala, 1901) Die von Tomala aus Ungarn beschreibene Art ist bisher nur in Österreich, der Tschechoslowakei, Un­garn, Rumänien und Jugoslawien festgestellt. Sie weist ähnliche ökologische Ansprüche wie Ch. pa­lustris auf, d.h. die sumpfigen Lokalitäten. Die Raupe lebt 1 Jahr in der Wurzel und im Basalteil des Stengels von Tithymalus lucidus, ausnahmsweise auch T. pa­lustris; Im. V-VII. M: cca 100 Ex.; HNHM: Budapest 10. 6. 19011 d" (Holotypus), 7. 6. 1901 1 9 (Allotypus), Bolhás, So­mogy, Simontornya, Érd (К), Csepel (К), Tököl (К), Szeged, Makó (К); JPMP: Tolna, Budapest; ZMB: Algyő. Ch. crassicornis Bartel, 1912 Wahrscheinlich pontische, in Mittelasien, Südruss­land, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, der Tschecho­slowakei und Niederösterreich bekannte Art. Sie kommt auf den trockenen grasigen Hängen, in den Sandgebieten, auf Weingärtenrändern usw. vor. Die Raupe lebt 2 Jahre in der Wurzel von Tithymalus waldsteinii (=virgatus); Im. VI­VIII. Neu für Un­garn. M: 2 Ex.; HNHM: Budapest. Ch. leucopsiformis (Esper, 1800) Pontomediterrane, weit verbreitete Art; sie ist in Türkei, der Sowjetunion, Rumänien, Bulgarien, Ju­goslawien, in ganz Mitteleuropa, Italien und Frank­reich gefunden. Sie bewohnt die Sandgebiete, die sandigen und steinigen Flussanschwemmungen, die xerothermen lössigen Stellen usw. Die Raupe lebt 1 Jahr in der Wurzel von Tithymalus cyparissias; Im. VIII-LX. M: cca 60 Ex.; HNHM: Budapest (KT), Farkasrét, Csepel, Kunszentmiklós, Nógrádszakái, Tompa. Diskussion und Schlussfolgerungen Wie schon in der Einführung gesagt wurde, Kovács (1953,1956) führt aus dem Gebiet Ungarns 33, resp. 34 Arten der Familie Sesiidae. Später wurde noch Chamaesphecia sevenari von Lipthay (1961) beschrie­ben. Lastùvka-Lastùvka (1987) haben die 7 neuen Ar­ten für Ungarn publiziert. Das sind also im ganzen 42 Arten. In diesem Beitrag werden die Fundbelege von dem Vorkommen der 42 Arten zusammengefasst. Es werden weitere 3 neue ungarische Arten: Bembecia puella, B. scopigera und Chamaesphecia crassicornis angeführt. Im Gegenteil 3 aus den von Kovács ge­nannten Arten wurden im untersuchten Material nicht gefunden. Synanthedon cephiformis wird in Mit­teleuropa trophisch ausschliesslich an Abies alba ge­bunden. In den von Kovács angeführten Gegenden kommt diese Futterpflanze nicht vor und meistens kam es zur Verwechselung mit Synanthedon loranthi oder mit der anderen ähnlichen Art. Gesammtes untersuchtes Material von Chamaesphecia afysonifor­mis gehörte zu Ch. sevenari, ev. Ch. tenthrediniformis und der einzige als Ch. aerifrons bestimmte Stück ist tatsächlich auch Ch. sevenari. Ausser den mit dem Material eindeutig belegten 42 Arten zeigt sich das Vorkommen der einigen weite­ren Arten möglich. Paranthrene novaki Tosevski, 1987 ist in der näheren Umgebung in der Südslowakei und P. diaphana Dalla-Torre & Strand, 1925 in Jugosla­wien gefangen, Synanthedon scoliaeformis (Borkhau­sen, 1789) und S.ßaviventris (Staudinger, 1883) leben in der Slowakei gleich bei der ungarischen Grenze, Chamaesphecia anatolica Schwingenschuss, 1938 in Orsova in Rumänien. Es ist nicht auch der Fund von in Norditalien und vielleicht in Jugoslawien lebenden Pyropteron chrysidiformis (Esper, 1782), ev. der weite­ren balkarischen Arten ausgeschlossen. Was die trophischen Beziehungen betrifft, 16 (38%) aus den festgestellten Arten sind die Xylophagen und 26 (62%) die Rhizophagen. Die Raupen der xylopha­gen Arten befallen oft gewissen Teil und Gewebe des Futtergehölzes und der Frassgang ist meistens art­spezifisch. Die Raupen der rhizophagen Arten ent­wickeln sich in den Wurzeln der Pflanzen, in einigen Fällen steigen sie teilweise in Stengel. Eine Analyse der zoogeographischen Zusammen­setzung der ungarischen Arten der Familie Sesiidae zeigt sich nur vorhergehend. In vielen Fällen kennen wir nämlich bisher nicht gut ihre Verbreitung, die schädlichen Arten sind ausserdem in einige Gebiete sekundär eingescheppt. Aus den 42 angeführten Ar­ten sind 6 (14%) der sibirischen Herkunft, 14 (33%) der mediterranen Herkunft im breitesten Sinne (oder heutige Kenntnisse von der Verbreitung ermögli­chen nicht die nähere Bestimmung), 2 (5%) adriato­mediterran (S. melliniformis, ? Ch. palustris) und 19 (45%) Arten sind pontomediterran, ev. pontisch. Cha­maesphecia hungarica (2%) ist bisher nur aus dem pa­nonischen Gebiet bekannt. Alle sibirischen Arten (heute mit der eurosibirischen oder holarktischen Verbreitung) sind die Xylophagen, bei den mediter­ranen Arten wiegen die rhizophagen xerophilen Ar­ten vor. Danksagung Für die aussergewöhnliche Liebenwürdigkeit und das Verständnis für meine Arbeit und besonders für die Ermöglichung der Untersuchungen des Belegma­terials danke ich den Herren Dr. L. Ronkay, Natur­wissenschaftliches Museum Budapest, Dr. Á. Uher­kovich, Janus Pannonius Museum Pécs und Dr. P. Gyulai, Miskolc.

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