Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 33 (1988) (Pécs, 1989)

Régészet - Kiss, Attila: Die Frage der geographischen Lage des früh- und mittelawarenzeitlichen Herrschaftszentrums

FRÜH- UND MITTELAWARENZEITLICHES HERRSCHAFTSZENTRUM 79 Abb. 2. Die Verbreitung der frühawarenzeitlichen goldbeschlagenen Schwerter. 1: Bocsa, 2: Budapest, XX. Csepel, 3: Kecel, 4: Kecskemét — Sallaistr. 5: Kunágota, 6. Kunmadaras, 7: Kunpeszér, 8. Kun­szentmiklós—Bábony, 9: Nagykőrös—Szurdok, 10: Tiszaalpár—Vár, 11: Zsámbok. transdanubischen Fundortes der „Phantom" goldenen Pseudoschnalle) einen wahrschein­lichen Fundbezirk zu nennen (vgl. Liste 1). So befinden sich die Fundorte von dreien (Kun­szentmiklós—Bábony, Bocsa, Baöka Palanka [Németpalánka]) der sieben goldenen Pseudo­schnallen des Karpatenbeckens (Liste 1) mit Sicherheit im Donau-Theiß-Zwischenstromge­biet. Zusammen mit der voraussichtlichen Fund­stelle der nach dem goldenen Haken mit Gra­nateinlage der Fleissig-Sammlung vermuteten goldenen Pseudoschnallen in der Umgebung von Szeged oder der Theiß-Gegend, liegen mög­licherweise sogar vier Fundorte dort (Abb. 1). (Der Fund von Tépe wird hier als Schatzfund nicht berücksichtigt und die Fundorte von zwei goldenen Pseudoschnallen bleiben weiterhin unbekannt.) Es handelt sich also nicht nur um zwei außergewöhlieh reiche Gräber (Kunszent­miklós — Bábony, Bocsa), die im Donau-Theiß­Zwisohenstromgebiet bekannt wurden, sondern um einen Kreis von vornehmen Bestattungen mit goldenen Pseudoschnallen — „das Milieu des Khagans". So kann man von einem zent­16 Tóth 1983, Tat VIII. 17 Bona 1984, Karte 25. — Die Unterschrift dieser Kante ist nicht richtig, dem es ist klar zu sehen, daß die gestrichelte Linie, die bekannten früh­ralen Kreis des Khagans sprechen, wie E. H. Tóth meinte: „der awarische Khaganensitz siedelte sich auf dem Donau-Theiß-Zwischen­stromgebiet an". 16 Die awarischen goldenen Pseudoschnallen, vieleicht archäologische Be­weise für den Sitz und den Kreis des Khagans, stehen nicht allein: die Fundorte von 12 Schwertern mit goldenen Beschlägen in der Zeit von der awarischen Landnahme d. h. von 567, bis zum Anfang des letzten Drittels des 7. Jahrhunderts (Liste 2 — Abb. 2) konzentrieren sich — mit Ausnahme der Schwerter von Kun­madaras und Kunágota — ebenfalls im Donau­Theiß-Zwischenstromgebiet. Die Vornehmen mit ihren goldgeschmückten Schwertern bilde­ten die Umgebung des natürlich auch mit einen goldbeschlagenen Schwert bestatteten Khagans (Kunszentmiklós — Bábony) und seiner Vor­fahren. Dieses Bild ist erst dann wirklich über zeugend, wenn wir die Ausbreitung der golde­nen Pseudoschnallen und der Schwerter mit goldenen Beschlägen (Abb. 1—2) mit dem früh­awarenzeitldchen Siedlungsgebiet vergleichen. 17 awarenzeitlichen archäologischen Fundorte um­faßt (die Gräber und Gräberfelder = Siedlun­gen), d. h. das tatsächliche Siedlungsgebiet (Bo­na 1984, 322.) und nicht die frühawarenzeitliche Machtsphäre d. h. das Awarenreich! /

Next

/
Oldalképek
Tartalom