Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 33 (1988) (Pécs, 1989)

Régészet - Kiss, Attila: Die Frage der geographischen Lage des früh- und mittelawarenzeitlichen Herrschaftszentrums

ATTILA KISS befanden sich die Aule der fürstlichen Familie zu dieser Zeit in dem südlichsten, geschützten Verkehrszentrum, auf den beiden Seiten des Donaulaufes in den Komitaten Bács, Baranya und Tolna. Hier kamen die frühesten Fürsten­gräber aus dem 6. Jh. (Kölked) und wahr­scheinlich auch die berühmsten Goldgegenstän­de der Jankovich-Sammlung zum Vorschein." 8 „Ab dem 7. Jh. lag der Khagagensitz irgendwo an linken Ufer der Donau, im Donau-Thei^­Zwischenstromgehiet; vermutlich wird dasselbe Ordu von den Spätawaren geerbt. Hier wurde das erste Khaganengrab (Kunszentmiklós—Bá­bony, 1971) etwa aus dem Ende des mitteleren Drittels des 7. Jhs. gefunden. Der über 60 Jahre alte Mann mit mongoloidén Gesichtszügen konnte der Enkel von Bajan gewesen sein, der nach 630 den Krieg innerhalb des Khaganats gewann und vermutlich für längere Zeit hat herrschen können." 9 „Weiter südwärts in der Umgebung von Kiskőrös, 15—20 km von der Donau entfernt, befinden sich die heimlich und allein verstreckten Gräber der Khaganenfamilie 8 Borna 1984, 322—323. 9 Bona 1984, 323-324. Nach der Angaben von Olajos (1973, 1976) sieht der Stammbaum Baians anders aus. J 10 Bona 1984, 324. und die der persönlichen Begleitung des Kha­gans (Bocsa, Kecel)." 10 yjDer Fürstensitz der Khagane ist irgendwo am linken Donauufer zwischen Budapest und Baja zu vermuten; in diesem Bereich befand er sich noch zur Zeit der Karolinger-Feldzüge am Ende des 8. Jahr­hunderts." 11 Auf Grund der awarischen Gräber von Kun­szentmiklós—Bábony (сса 2,5 kg Gold) 12 und Bocsa (1332,31 g Gold), 13 ferner an Hand des Grabes von Malája Perescepina (Kuvrat) in der Ukraine (cca 20 kg Gold) 14 ist es offensichtlich: das frühawarenzeitliche Milieu des Khagans mu^ im Karpatenbecken dort gesucht werden, wo die goldenen Pseudoschnallen zum Vor­schein kommen. 15 Im Zuge der vorhegenden Arbeit gelang es, die ungefähre Fundstelle einer goldenen Pseu­doschnalle, deren Fundort früher unbekannt gewesen war, glaubhaft zu machen und für eine weitere, aus der Sammlung Fleissig (an­statt des nach einem Gegenstand der ehemali­gen Fleissig-Sammlung früher vermuteten "Bona 1985, 12. 12 Tóth 1971, 6. 13 Kiss 1986, Tabelle 2, Nr. 33. 14 Bobrinskoj 1914, 115 = Werner 1984, 9. 15 Vgl. László 1955, 225. Umgebung von Szeged.

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