Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1959) (Pécs, 1960)

Horvát A. Olivér: Mecseki gesztenyések

MECSEKI GESZTENYÉSEK 43 gang und eine gewisse Beziehungen zwischen dem Kastanienwald und dem Querco-Carpinetum. Die Kastanien-Eichenwälder (Querco-Castanetum croati­cum) werden durch I. Horvát in den Verband Quer­cion roboris petrae Br.-Bl. 1932 eingereiht. Un­zweifelhaft besitzen die Kastanienwälder auch bei uns mehrere Elemente aus diesem Verband, doch kommt in ihnen auch das Querco-Carpinetum Ele­ment vor, aber in der GeseUschaft von Charakter­arten sonstigen Gepräges (Quereetalia, Fagetalia und die schon erwähnten Wiesenelemente). Im Wald selbst herrscht der Festuca heterophylla Typus vor. Derselbe Typus kommt auch in Kroatien vor. Dabei sind die Luzula-, die Moos- und Vaccinium-Typen bei uns ganz natürlich nicht zu finden. Die Casta­nea figuriert in Kroatien mit einer III bei uns mit einer V К (Konstanz). Der K-Wert des Pyrus pyras­ter ist an beiden Orten III der des Carpinus bei uns II, in Kroatien III, des Quercus petraea in Kroatien V, bei uns II, des Fagus in Krotien III, bei uns I, des Fraxinus dort IV, bei uns II; bei uns ist der K-Wert der Tilia platyphyllos und T. argen­tea I, während in Kroatien die T. cordata und T. platyphyllos denselben K-Wert besitzen. Bei uns tritt Acer campestre mit einem Konstanzwert von II, in Kroatien A. piseudoplatanus mit einem von I auf. Gegenüber dem Konstanzwert V des Juni­perus communis in Kroatien, ist dieser Wert in unseren Kastanienibeständen mit I nur gering. Der Wert won Corylus ist dort К II, im Mecsekgebirge К I, der des Crataegus in beiden Gesellschaften К II, Cornus sanguinea und Ligustrum figurieren im Mecsek-Gebirge mit dem Wert II, in Kroatien mit I. Der Wert des Sorbus torminalis ist dort II, bei uns I. Rhamnus frangula, Berberis, Betula und Abies fehlen aus den Kastanienwäldern des Mecsek­Gebirges, dagegen fehlen in Kroatien beide Euony­mus-Arten. In Kroatien ist Rosa arvensis (K II), in den Kastanienwäldern des Mecsek R. canina (K III) zu finden. Rubus hirtus tritt bei Pecsbánya, ver­schiedene Rubus-Arten in Kroatien mit einem K­Wert von II, bzw. III auf. Der K-Wert von Cytisus supinus ist bei uns II, in Kroatien V, während Cyti­sus nigricans einen K-Wert von II aufweist. Diese Art ist auch in den Kastanienbeständen des Mecsek anwesend (ich sah sie ausserhalb der Aufnahme­flächen). Endlich wird die Liste der Holzarten der kroatischen Kastanienwälder — die angepflanzte Robinie ausser acht gelassen — durch folgende Ar­ten ergänzt: Viburnum lantana, Salix caprea, Daphne mezereum. Diese ausführliche und in die Einzelheiten eingehende Analyse der Holzarten weist darauf hin, dass die Kastanienwälder Kroa­tiens und die des Mecsek viel gemeinsames haben; es sind aber auch zahlreiche Unterschiede in der qualitativen und quantitativen Zusammensetzung der Arten aufweisen. Dies deutet auf die Verwandt­schaft der beiden Gesellschaften hin, beweist aber auch den selbständigen! Charakter der Kastanien­wälder des Mecsek-Gebirges. Dasselbe kann auch bei den übrigen Waldgesellschaften des Mecsek­Gebirges beobachtet werden, wenn wir sie mit den kroatischen vergleichen. Untersuchen wir aber die Florenliste der Kraut­schicht der Kastanien-Eichenwälder Kroatiens und vergleichen sie mit der des Mecsek-Gebirges, Ita­liens und der Schweiz so stossen wir auf wesent­liche Unterschiede. Aus den Kroatischen Kastanien­Wäldern fehlen die Wiesenelemente. Sie wurden also nicht in Parkwälder umgewandelt, wie die des Mecsek, sondern befinden sich in einem älteren, ursprünglicheren Zustand. In den Kastanienwäldern des Mecsek und anderen ausländischen Wäldern wurden die übrigen Baumarten ausgerottet und so sind sie in Parkwälder umgewandelt worden. Bei uns fehlt aus den Kastanienwäldern Pteri­dium aquilinum und Serratula tinctoria figuriert nur mit einem K-Wert von II gegenüber dem K­Wert von V in Kroatien. Dortselbst treten unter den krautigen Arten mit einem K-Wert von III folgende auf: Euphorbia dulcis. Galium vernum, G. sivaticum, Aposeris foetida, Centiana asclepiadeä. Letztere wurde im Mecsek von Pécs zuletzt von Móric Major auf Grund seiner Forschungen von hundert Jahren erwähnt; wir konnten sie aber seitdem hier nicht wieder auffinden. Nach Ivo Horvát ist die Untersuchung der Moosschicht der Kastanienwälder von Wichtigkeit. In den Kastanienwäldern des Mecsek-Gebirges bei Bányatelep, in der Umgebung von Pécs fanden wir am 4. Mai 1953 folgenden Arten: Ceratodon purpu­reum, Brachythecium velutinum, Mnium cuspidatum, Lophocoiea heterophylla, Polytrichum attenuatum, Catharinea undulata, Thuidium delicaturn, Dicranum scoparium, Pohlia. nutana, Dicranella heteromela. Der pH-Wert des Bodens der Kastanienwälder des Mecsek beträgt bei Pécsíbánya 6,6, bei Zengő­várkony 5,4. Rubner schreibt (1953, 161) von einem Gebiet von Edelkastanien, Flaumeichen und Buchen am Süd­ende der Alpen. Es ist eine schmale Zone zwischen der Poebene und der Buchen-Tannenzone von Trento-Piemont. Sie umfasst Tessin, die Gegend der oberitalienischen Seen, das Tal der mittleren Etsch, sowie das angrenzende ostalpine Randgebiet. Dieser Kastianienzone schliesst sich oberhalb 900 m die Buchenzone an. Es ist wahrscheinlich, dass der Mensch die Zone der Kastanie ausdehnte und die Buchenzone zurückdrängte. Die Kastanienzone reicht von 209—300 bis zu 700—800 m Meereshöhe. In kli­matischer Hinsicht bildet diese Region einen Über­gang zwischen dem mediterran-kontinentalen Klima der Poebene und dem Gebirgsklima der Alpen; die Frühjahrs- und Herbstregen sind häufig; die Jahres­temperatur beträgt 10—12 °C, der Jahresniederschlag über 1000 1 mm; es gibt aber Orte, wo er 2000 mm erreicht. Die Edelkastanie selbst findet sich in Friaul nur zwischen 400 und 800 m Meereshöhe; im westlichen Teil der Region bildet sie Wälder und bringt — bis zu einen Meereshöhe von 700—800 sn — Früchte. Besonders berühmt sind die Kastanienwälder von Begell bei Castasegna. Daselbst begegnen sich die Kastanienwälder mit der aus dem Oberengadin sich herablassenden Lärche.

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