Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 9. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1986)

Művészettörténet - Bánszky Pál: Az iparművészet emlékei Kecskeméten I. Tiringer Ferenc kovácsművész (1875–1947)

500 BANSZKY P.: TIRINGER FERENC ... FERENC TIRINGER Mit dieser Arbeit beginnen wir, auch in den Spalten von „Cumania" die bislang unaufgedeckten Andenken der Handwerkskunst von Kecskemét zu vermitteln. Das ein halbes Jahrhundert andauernde Wirken von Ferenc Tiringer (1875—1947) liefert den Beweis, dass er einer der hervorragendsten Schmiedekünstler im aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhun­derts in Ungarn war. Auf der Landesausstellung von 1925 wurde er mit dem Silbernen Kranz und 1928 mit dem Goldenen Kranz ausgezeichnet. (Letztere Auszeichnung wurde in Ungarn nur insgesamt vier Meistern zuteil.) Zu Beginn seiner Laufbahn 1896—1906, also zehn Jahre lang, lernte und arbeitete er in Westeuropa. Sein einziges aus dieser Zeit erhalten gebliebenes Relief, die „Tänzerin", welches 1901 in Paris entstand, trägt noch die Zeichen antiker Traditionen und Effekte der Sezession. Seine Arbeiten, die in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen entstanden, zählen schon — in Anpassung an die Ansprüche der herrschenden Schicht des damaligen Ungarns — vorwiegend zum Kreis des neobarocken Stils. Sein Wirken war über vier Jahrzehnte hinweg an die Stadt Kecskemét gebunden. In seinem Atelier waren vor dem ersten Weltkrieg 20—25 Lehrlinge und Gehilfen beschäftigt. Doch Ferenc Tiringer nahm ausser der geistigen Leitung und Planung auch an der physischen Arbeit teil. So ist ein Gutteil seiner Werke unter seiner direkten Mitwirkung entstanden. Die Spuren der Tätigkeit des Meisters und seiner Mitarbeiter — darunter auch seiner beiden Söhne — sind in Kecskemét an vielen schmiedeeiser­nen Toren, Toreinsätzen und Grabstellenumrandungen sowie an Einrichtungsgegenständen (Lüster, Wandleuchter, Buchstützen, Spiegelrahmen usw.) wiederzufinden. Die Firma Tiringer lieferte in die verschiedenen Siedlungen des Landes (Budapest, Tiszaug, Hetény­egyháza, Bugacmonostor usw.) und des weiteren auch ins Ausland; hier vor allem in das in seiner Schmiedekunst so entwickelte Österreich und Deutschland. In Hinblick auf seine Tätigkeit als Ausbilder und Erzieher soll erwähnt werden, dass zu seinem 100. Geburtstag eine retrospektive Ausstellung unter dem Titel „Der Meister und seine 100 Lehrlinge" geplant ist.

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