Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 9. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1986)

Történelem - Taba István: Pataj 1728-ban

112 TABA I.: PATAJ 1728-BAN TABA István 1975 A szentlőrinci járás falusi társadalma és gazdasági élete II. József idején. Történelmi Statisztikai Tanulmányok I. 133—134. Budapest. VARGA János 1969 Jobbágyrendszer a magyarországi feudalizmus kései századaiban 1556— 1767. Budapest. WELLMANN Imre 1965 Pest megye parasztsága és az úrbérrendezés. Pest megye múltjából I. 155—172. Budapest. PATAJ 1728 In der vorliegenden Arbeit stellt der Verfasser zum Grossteil anhand archivarischer Quellen die Leitung, Gesellschaft und das Wirtschaftsleben eines alten Marktflecken vor. Pataj, heute Dunapataj, liegt im östlichen Teil des Bezirkes Bács-Kiskun, am Ufer der Donau. Schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts verfügte diese Siedlung über ein eigenes Pfarramt. Alte Quellen erzählen auch von Jahrmärkten. Grundbesitz wurde vom Rat des Marktflecken an- und verkauft und besteuert, die Bürger des Marktflecken gedrillt, und für Zucht und Ordnung sorgte eine eigene Körperschaft „Köz-Rend" (dt. etwa: Allordnung). „Ungehorsame" Elemente wurden streng bestraft. Zur Verteilung von Stockschlägen und Geldstrafen kam es schnell. Die Gesellschaft lebte völlig geschlossen. Fremden gegenüber war man misstrauisch. Wollte sich hier jemand neu niederlassen, so musste er von seinem vorherigen Wohnort, den Richtern und dem Oberstuhlrichter eine Bescheinigung bringen, dass er dort „treu und brav" gelebt hat. Die Einwohner waren Ungarn, in der Mehrheit Kalvinisten. Die Leitung der Stadt war ganz in reformierten Händen. Über die Pfründe des Seelsorgers wurde sehr freigiebig entschieden. Für die Jugend wurden eine gesonderte Schule für Jungen und ein Lyzeum unterhalten. Die Einwohner waren fast ausschliesslich in der Landwirtschaft beschäftigt. Ein grosser Teil des Ackerlandes befand sich in der ursprünglichen Gemarkung, doch sehr viele Ländereien gab es auch in Einzelgehöften, die auf Lebenszeit gepachtet waren, und auf gepachteten Steppen. Hier wurde nach dem Einzelhofsystem gewirtschaftet. Man baute Weizen, Gerste und Hafer an. Wein wurde in zwei Gemar­kungsteilen angebaut: in Parrag und Csepeg. Der hiesige Wein war von schwacher Qualität. Den Zahlenangaben nach zu urteilen, war der Futteranbau unzureichend. Heuwiesen gab es auf den vertraglichen Einzelgehöften und auf den gepachteten Steppen. Weideland gab es für das Stallvieh in der unmittelbaren Gemarkung nur wenig, deshalb wurde in der Nähe, in Böd und Harta zur Weide ausgetrieben. Das in Ställen gehaltene Vieh deckte nur die örtlichen Bedürfnisse, Das wild gehaltene Vieh wurde auf der Steppe von Tetétlen zur Weide getrieben. Ein Teil davon verkauft, um von diesen Einnahmen die nötigen Portio- und Zensus-Ausgaben zu decken. Charakteristisch für die gesamte Landwirtschaft hier war, dass in nur geringem Masse für den Markt produziert wurde. Das Handwerk war bedeutungslos. Es gab in der Stadt zwar 19 Handwerker, von denen jedoch nur die Schuhmacher und Schneider eine wichtigere Stellung einnahmen. Alle anderen Handwerkszweige waren durch je einen Meister vertreten. Der Handel wurde durch zwei „Griechen" vertreten, die den Bedürfnissen der Bevölkerung nachka­men.

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