Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)
Hartyáni B.: Die von der Bronzezeitlichen Wohnsiedlung Tiszaalpár–Várdomb Stammande Korn- und Fruchtfunde
P. HARTYÁNYI BORBÁLA DIE VON DER BRONZEZEITLICHEN WOHNSIEDLUNG TISZAALPÁR— VÁRDOMB STAMMENDE KORN —UND FRUCHTFUNDE Auf dem Gebiet des Karpatenbeckens haben die archaeologischen Ausgrabungen der bronzezeitlichen Wohnsiedlung von Tiszaalpár—Várdomb in archaeobotanischer Beziehung eine ausserordentliche Bedeutung. Neben den archaeologischen Funden sind in den 1920-er Jahren zum erstenmal pflanzliche Überreste zum Vorschein gekommen, dann begegnen wir neue Funde wieder in 1949. Die Freilegung der Wohnsiedlung wurde in den Jahren 1974—75 und 1977 fortgesetzt. Diese Ausgrabungen haben aus der Spätperiode der Vatyaer-Kultur neue Pflanzenrelikte ergeben. Das Ungarische Landwirtschaftsmuseum hat die Pflanzenfunde der Ausgrabungen vier verschiedener Perioden in den Jahren 1978—79 aufgearbeitet. Erstens wollten wir mit der Untersuchung der Funde Antwort bekommen, inwiefern die Untersuchung der, von mehreren Punkten des Wohngebietes stammenden Pflanzenfunde die Zahl der zum Vorschein gekommenen Pflanzenarten modifizieren wird und zweitens wollten wir wissen, welche Pflanzenarten in der gegebenen Periode angebaut wurden. Wir haben die Pflanzenrelikte der vier archaeologischen Ausgrabungen von Tiszaalpár aus 29 Fundpunkten in 42 Titeln untersucht. Die Mehrzahl bildeten die verschiedenen Triticum und Hordeum Spezies, das Vorkommen des Lathyrusm Lens und Pisum war aber auch bedeutend. Das Triticum monococcum ist aus 36 Fundpunkten zum Vorschein gekommen. Mit Ausnahme des, in den 1920-er Jahren erschlossenen Materials verkohlte sich eine, vom Spreu schon früher abgetrennte Frucht, Ährenspindel fand sich in unbedeutender Zahl vor. Bei Mehrzahl der erschlossenen Funden begegnen wir es mit dem T. dicoccon vermengt vor, in 2 Fällen aber in reinem Bestand. In der Ausmass und Form der Körner des T. monococcum hat sich keine Abweichung gezeigt, eine relative Ausgeglichenkeit war charakteristisch. Die Schalfrucht des Triticum dicoccon ist in 22 Fällen, in der Mehrzahl mit dem T. monococcum zusammen vorgekommen. Bei drei Fundpunkten haben wir es in reinem Bestand, in einem Fall mit beinahe gleicher Menge Linse vermischt gefunden. Ähnlich des T. monococcum verkohlte sich, ohne Ährenspindel und anderen pflanzlichen Überresten die gereinigte Schalfrucht. Die morphologischen Geprägen waren aber viel mehr heterogen, wie im Falle des T. monococcum. Das Erste hat die, auf die Gattung charakteristischen Merkmale auch noch im Laufe der Keimung beibehalten, beim T. dicoccon waren diese Gepräge schon nicht mehr so eindeutig. Deswegen haben wir, aus Mangel an Ährenspindel, Ährenfragment, die Funde 1974—75/Y—L, 1977/3., 6—1— П., 8., 12. und 14. mit sp. bezeichnet, obzwar dazwischen auch solche Gepräge vorgekommen sind, die in der Mehrzahl auf dicoccon hinweisen. Aufgrund der Funde hat in der Wohnsiedlung von Tiszaalpár das T. dicoccon in der Ernährung eine, mit dem T. monococcum gleiche Rolle eingenommen. Das häufige Vorkommen von gereinigten Schalfrüchten bezeugt die Anwesenheit einer angesiedelten, die Getreidepflanzen auf einem relative hohem Niveau anbauenden Bevölkerung. Triticum aestivum L. ssp. aestivo-compactum stammt in grösserer Menge von der Ausgrabung des Jahres 1920. Die hier verbliebenen Ährchen, die Lage der darin befindlichen Weizenkörner sind auf das dichtährige T. aestivum charakteristisch. Ein Fund von ähnlicher Grösse ist im Späteren nicht mehr zum Vorschein gekommen. 162