Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Fazekas I.: Móra Ferenc parasztábrázolása

mit solchen Jugendwerken, wie Rab ember fiai, Min­denki Jánoskája, Csili-Csali С salavári С salavér, Kincs­kereső kisködmön (Die Söhne des Gefangenen; Die Geschichte von János Landhocker; Reineke, der Schlaufuchs ; Der Wundermantel) zu einem Erneuerer der ungarischen Jugendliteratur des 20. Jahrhun­derts ohne sich diesem Ziel mit irgendwelcher Prog­rammäßigkeit zu nähern wollen. Im Abschnitt 5 überlicken wir unter dem Titel: Novellen, Romane die zweite Phase seiner schöpferi­schen Laufbahn, seiner mit der Zahl der Bände meß­bare Leistung, jedoch untersuchen wir wegen der beschränkten Möglichkeiten des Umfanges vor allem die thematischen Beziehungen seiner Bauerndarstel­lungen. Móra wird in den dem Fall der Räterepublik fol­genden Jahren, wenn auch nicht zum Schweigen, doch in den gefährlichsten Tagen auch zur Flucht gezwungen. Vor den Belästigungen flieht er zu sei­nen Freunden und hält sich in seinen Werken an sei­ne teuersten Erinnerungen: der auch trotz Sorgen und Armut ruhigeren Welt der Kindheit fest. Die Seiten des Bandes Georgikon enthalten ein Geständnis darüber, daß seine Flucht fast vergebens war: seine Enttäuschung wird von der Naturnähe kaum gemin­dert, da ja die Sorgen der lebenden Armen schwerer als seine eigenen existentiellen Schwierigkeiten sind. Nach seinen skizzenschaffenden Arbeiten Georgikon, Nádihegedű (Rohrgeige) entsteht sein Roman Л festö halála (Der Tod des Malers) [in der zweiten Auflage ändert er den Titel auf: Négy apának egy leánya (Eine Tochter von vier Vätern) ], in dem er vielleicht die Umstände des Todes des Malers Ödön Heller be­schreiben wollte, es war jedoch für ihn vorteilhafter, wenn er das eine Opfer der Grausamkeiten des Hör­thy-Regimes vergißt. Auf die Ermutigung der radi­kalen Zeitung Világ schreibt er den Roman Hannibál föltámasztása (Die Wiedererweckung des Hannibal) — ebenfalls zur Mitte der 20er Jahre —, jedoch seine Freunde verbergen aus Vorsicht das Manuskript die­ser seiner ergreifendsten Satyren. Erst 1949, sodann 1957 ist diese Arbeit im Druck erschienen. Im Jahre 1927, als er auf ärztlichen Rat nach Abbázia fährt, entsteht in wenigen Wochen sein mehrfach mißver­standener, jedoch noch im Leben Moras großen Er­folg errungener Roman Ének a búzamezőkről (Lied von den Weizenfeldern). Auf den Einfluß des Buches „Bauern" von Reymont nahm er vor, diesen zwei­bändigen Roman zu schreiben, von dem die zusam­menfassenden literaturgeschichtlichen Handbücher lobend feststellen, daß das Werk eines der besten an­timilitaristischen ungarischen Romane ist. Seine Hel­den sind Kriegswitwen, aus dem Krieg heimgekehrte Kriegsgefangene, von denen Franz mit der Witwe eines in seiner Nähe gefallenen Kameraden ein neues Leben anfangen möchte. Als aber die junge Witwe erfährt, daß Franz eventuell den Tod seines ersten Mannes ohne Anteilnahme mitangesehen haben konn­te, seinen letzten Bissen Brot nicht mit ihm geteilt hat, wird sie zufolge der unerträglichen Enttäuschung wahnsinnig. Die auf die Komposition des Romans und seinen sprachlichen Reichtum eingehenden Wür­digungen — die Anmerkungen des Kollegienheftes von István Sőtér — könnte die neue Auflage des in den Jahren 1950 mißverstandenen Romans mit der historischen Erforschung der bestreitbaren Textteile und mit einer auch die Anschauung von Móra neu auswertenden ästhetischen Analysierung erfüllbare „Neuentdeckung" mit Recht beschleunigen. Mehre­re hervorragende Erzählungen der Bände Véreim, Parasztjaim (Mein Geblüt, Meine Bauern) beweisen, welch unzerreißbare Bände Móra mit dem Leben des Bauerntums verknüpft haben, wie sehr er sich mit den Interessen der ärmsten Schicht des Bauerntums zum Ausgang der 20er und zu Beginn der 30er Jahre, zur Zeit der Wirtschaftskrise verschmelzen konnte. Seine Novellen haben in diesen Jahren nicht nur die idyl­lische Stille des bäuerlichen Lebens und seine Freu­den in diesen Jahren umrissen, sondern die Novelle Zuginé egykéje (Das Einzelkind der Frau Zugi) konzi­piert schon die Wehklagen, die Flüche der in das Proletendasein gesunkenen mittellosen Mütter und charakterisiert den soziologischen Hintergrund des Einkindersystems. Im abschließenden Teil (Abschnitt 6) werden unter dem Titel: Die Bedeutung der Bauerndarstellung in der Auswertung des Móra-Lebenswerkes die Erfahrungen der durch beschränkten Umfang begrenzten Kunst­analyse summiert. Wir können die literaturgeschicht­liche Bedeutung der Werke von Móra dann besser verstehen und auch die Teilwahrheiten der bisherigen Forschungen nützlich verwerten, wenn wir auf den Gehalt seiner Werke, wenn wir das von ihm Gesagte auch mit den neuesten Ergebnissen der historischen, agrarhistorischen Forschungen übereinstimmen. 313

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