Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Fazekas I.: Móra Ferenc parasztábrázolása

30er Jahren erscheinenden Volkstümler — Bauern­schriftsteller — klarzustellen. Die eine Aufgabe unserer Abhandlung ist mit der Übersicht des Lebenslaufes, der skizzenhaften Mög­lichkeit der Analysierung der Werke von Móra den von Péter Veres überbetonten Unterschied der kon­fessionellen Kraft der Werke gegenüberzustellen und wenn es begründet ist, die im Zusammenhang mit der inneren Betrachtungsweise voreingenommenen Ansichten zu korrigieren, die selbst noch in literar­historischen Abhandlungen so oft ihr Unwesen trei­ben. Abschnitt 2 gruppiert unter dem Titel: Biograp­hische Motive in der Themenwahl von Móra die über die Abstammung des Schriftstellers, seine Kinderjahre und seine Jugendzeit erforschten Angaben. Uns an die Forschungen von Károly Mezősi haltend, stellen wir die Bedeutung seiner, auch zu Werken führen­den, ihn an die Geburtsstadt knüpfenden biographi­schen Beziehungen ins rechte Licht. Es kann hervor­gehoben werden, daß das im Leben der Eltern noch wahrnehmbare „kleinkumanische Selbstbewußtsein", die Kampflust der auf ihre Freiheit stolzen Klein­kumanen und ihre Hartnäckigkeit zur Zeit der Stu­dentenjahre von Móra schon gebrochen und der aus einem Handwerker zum Tagelöhner gewordene Va­ter mit Sorgen belastet war. Der Vater — Márton Móra — kann nämlich als Kürschner von den Jahren nach dem Erscheinen der Fabrikerzeugnisse (von den 1880er Jahren an) immer weniger Eigenprodukte verkaufen, ist gezwungen selbst seinen kleinen Wein­garten zu verkaufen und wird zur Tagelöhnerarbeit gezwungen. Worauf sich Móra zurückerinnern konn­te, ist nicht für die Umwelt des wohlhabenden Hand­werkers charakteristisch, sondern es sind die tragi­schen Geschehnisse der Verarmung des Vaters. Die­se persönliche Erlebnismaterial war für die Handlung der bekanntesten Móra-Novellen, ja selbst für ihren charakteristisch originellen, im Volk wurzelnden Ausklang maßgebend. (Szeptemberi emlék, Üri ka­lap — Erinnerung an September, Herrenhut.) Die Abhandlung berührt kurz den Ertrag der be­ginnenden Laufbahn des jungen Móra, seine Zei­tungsartikel, den Einfluß seines Bruders, der in den letzten Jahrzehnten der Jahrhundertwende ein Schöp­fer der volksnationalen Dichterschule war. Den cha­rakterformenden Einfluß der in Kiskunfélegyháza verbrachten Jahre hat Móra selbst als anerkannter Schriftsteller nicht verleugnet und deshalb haben wir ausreichenden Grund zu betonen, daß Móra nach seinen unterbrochenen Universitätsstudien vor allem mit den talentformenden Werten der aus Félegyháza mitgebrachten Nachlassenschaft und Anschauungs­möglichkeiten im Jahre 1902 sich nach Szeged auf dem Wege macht, um Journalist zu werden. Der Abschnitt : Einfluß der Vorfahren und der Zeit­genossen informiert über seinen Empfang in Szeged, seine ersten Erfolge und lenkt die Aufmerksamkeit auf einige Mangelhaftigkeiten (Schulden) der Litera­turgeschichte hin : Móra-Forschung befaßte sich ver­hältnismäßig wenig mit der Analyse seiner Lektüren­erlebnisse, mit dem Einfluß und der Auswertung der ihm am nächsten stehenden Zeitgenossen. Der Einfluß von Móra Jókai, Géza Gárdonyi, Kálmán Mikszáth, István Tömörkény war vielleicht der we­sentlichste, was auch das Konfessionsmaterial des Bandes Napok, holdak, elmúlt csillagok (Sonnen, Mon­de, veischwundene Sterne) bekräftigt. Dei modernen Literatur näherte sich Móra ziemlich spät und gewiß damit kann die seinen Schriften gegenüber bewiesene Verschlossenheit der Zeitschrift Nyugat begründet werden. Bezüglich des Grundtones seiner publizis­tischen Schriften hat sich jedoch Móra schon von der Jahrhundertwende den Bestrebungen der fortschrittlichen bürgerlichen Literatur genähert. Der 4. Abschnitt macht unter dem Titel: Seine schriftstellerische Laufbahn bis ци den Revolutionen gerade auf die Entwicklung seiner Anschauung aufmerk­sam, die auch von seinen Schriften in der Gattung der Leitartikel bewiesen wird. Unsere sich auf diese Periode beziehenden Kenntnisse konnten durch die Forschungen von Anna Földes, László Vajda und László Péter bereichert werden. Auch unter den Lei­stungen der drei Forscher tritt die Arbeit von László Vajda hervor, der in der neuen Móra-Serie nicht nur die Leitartikel — durch ihre Publikation — zugäng­lich machte, sondern auch mit einem vielseitigen Aufwand von Wissen vorgeführt hat, wie der Weg von Móra von der kriegsfeindlichen Eingestelltheit bis zu seiner in den Revolutionen übernommenen Tätigkeit, zur Annahme der Proletardiktatur geführt hat. Die sich zu dieser Zeit entfaltende und sehr schnell im ganzen Land mit Volkstümlichkeit authen­tisierte Talent des Jugendschriftstellers läßt vieles von den Werten des später geschriebenen ausgezeich­neten Novellen und Romane andeuten. Móra wird 312

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