Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Majsai K.: Kardos István szalkszentmártoni segédtanító, Petőfi barátja

KÁROLY M AJS AI PETŐFIS FREUND, DER HILFSLEHRER ISTVÁN KARDOS AUS SZALKSZENTMÁRTON (Bogáth, 3. Dez. 1822 — Pócsmegyer, 23. Juli 1894) István Kardos wurde ein Jahr früher als Petőfi geboren. Zur Petőfi-Biographie trug er mit zwei Rückerinnerungen bei. Er erzählt jene seine Erleb­nisse, die ihn mit Petőfi verknüpfen, zuerst in sienem an Jókai geschriebenen Brief, sodann in seinen 1891 begonnenen und auch in demselben Jahr beendeten Erinnerungen. István Kardos kam als Hilsflehrer nach Szalkszent­márton, wo er vom April 1844 bis in die erste Woche Mai 1846 unterrichtet hat. Im Laufe dieser Zeit bot sich ihm die Gelegenheit, um mit Sándor Petőfi — dessen Eltern vom April 1845 bis April 1846 das Wirtshaus und die Fleischbank von Szalkszentmáiton gepachtet haben — Freundschaft zu schließen. Während der Pachtzeit hat Sándor Petőfi mit klei­neren Unterbrechungen neun Monate im Elternhaus verbracht. Diese Zeit und die unmittelbare Nachbar­schaft mit den Lehrern ermöglichte zwischen dem Dichter und den Lehrern einen täglichen Kontakt zu halten. Aus dem Brief von Kardos hat Lajos Hatvány in seinem Werk „Így élt Petőfi" (So lebte Petőfi) im Jahre 1955 Teile veröffentlicht. Der Brief wurde in seinem ganzen Umfang erst 1971 von Adorján Kul­csár publiziert (Breifwechsel von Mór Jókai, Band I.) Kulcsár hat bereits mitgeteilt, daß noch eine an­dere schriftliche Erinnerung von István Kar dos exis­tiert, "Az én családom. Emlékirat" (Meine Familie. Erinnerungen). Diese Schrift ist im Besitz des Urenkels von Kardos. In der sich mit Petőfi befassenden Literatur hat man bischer bloß jene Momente herangezogen, die von István Kardos in seinem am 25. April 1854 aus Szigetszentmiklós geschriebenen Brief niedergelegt wurden. Der Grundgedanke des Briefes stimmt mit dem der Erinnerungen überein. Vom Gesichtspunkt der Petőfi-Biographie sind auch die im Biief festgelegten Angaben sehr nützlich, ihr Nachteil ist jedoch, daß sie keine konkrete Ortsbestimmung enthalten. Den dokumentarischen Wert der Erinnerungen hebt noch, daß in ihnen außer der Ortsbestimmung die Figuren auch ihrem Namen nach bezeichnet werden. So erhalten wir z. B. Kenntnis darüber, daß in der zu Szalkszentmáiton gehörenden Tscharda von Vadas in der Gesellschaft der örtlichen und der aus Vecse gekommenen Lehrer auch Petőfi an cinei Unterhaltung teilgenommen hat. Im Zusammenhang damit klärt sich auch, daß das eine Gedicht von Pe­tőfi, kaum ein Jahr später, schon vertont und landes­weit gesungen wird. In seinen Erinnerungen dient Kardos auch mit einem interessanten Konkrétum: "Hier (in Szalk­szentmárton) hat er auch seinen Roman: "Hóhér kötele" (Der Strick des Henkers), sodann seine Schauspiele "Zöld Marczi" (Der grüne Marczi), "Tigris és Hiéna" (Tiger und Hyäne) sowie zahlreiche seiner Gedichte gescrieben, die teils in der Zeitung Pesti Divatlap erschienen sind, teils wegen der Zensur in die Schublade gelegt wurden — wie sein "Örült" (Der Wahnsinnige) und die über die Geistlichkeit geschriebene liegende. Aus dem Leben Petőfis hat uns Kardos einen schönen und wichtigen Teil damit hinterlassen, daß der Dichter „seine bisherigen Gedichte in Szalk­szentmáiton ordnete, die er für den Druck von mir niederschreiben ließ und mich als Lohn dafür mit einem Exemplar des fertigen Druckes bedachte". Damit legt Kardos eine neue Angabe fest, indem er die Verbereitung des Bandes : " Versek IV (Gedichte II) an den im Jahre 1845 in Szalkszentmárton ver­brachten Sommet knüpft. 178

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