Horváth Attila – Bánkuti Imre – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 3. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1975)
Ambrus B.: Kecskemét papír szükségpénzei
BELA AMBRUS KECSKEMETS PAPIERNOTGELDER Eine Folge der während des ersten Weltkriegs begonnene Inflation wurde die Zunahme des Umlaufpapiergeldes und der Mangel von Wechsel- bezw. Kleingeld. Nach dem Zerfall der Monarchie war die Wiener Druckerei nicht imstande die NachfolgerStaaten mit dem nötigen Umlaufgeld zu versehen. Wegen der Bedrohung durch tschechische Interventionsbesetzung hatte die ungarische Regierung die Münzanstalt von Körmöcbánya abmontieren und nach Budapest transportieren lassen. Dadurch hörte die weitere Nachprägung von Münzengeld auf. Die Ungarische Räterregierung bemühte sich durch die in aller Eile aufgestellte Csepeler Münzanstalt die Anforderungen zu ersetzen, jedoch mit geringem Resultat. Das Volkskommissariat für Finanzwesen gestattete auf Vorschlag der sozialisierten Fabriksund Betriebsarbeiterräte provisorisch das Drucken von lokalen Notgeldern, um wenigstens damit die durch den Kleingeldmangel entstandenen Anomalien zu vermindern. Ausser Budapest nahmen eine Anzahl Provinzstädte diese zweckmässige Methode in Anspruch, darunter auch die Stadt Kecskemét. Im Mai 1919 erarbeitete der Stadtkommandant Sinkó mit den örtlichen Wirtschafts- und Amtsleiter den Entwurf für die städtische Ausgabe der Notgelder. Den Entwurf Hess er vom Volkskommissariat für Finanzwesen gutheissen. Die Entwürfe wurden von den ortsansässigen Malern Róza Dabis, Margit Graber und Rezső Diner ausgeführt. Die Arbeiten der Einkronennoten blieben wegen Textänderungen stecken und während dieser Zeit vom 1. Juli bis zum 2. August kam es zum Drucken der Zweikronennoten. Das damals einrückende rumänische Militärkommando stellte den Druck von Ein- Zwei- und Zehnkronennoten ab und vernichtete auch seine Klischees. Im ganzen wurden 362 563 Stück Zweikronennotten hergestellt und in Umlauf gebracht. Deren Deckung wurden in der Filiale der Ungarischen Allgemeinen Kreditbank in Banknoten von 200 Kronen Weissgeld unterbracht. Die nach der Räterregierung aus Elementen der Restaurierung zusammengesetzte Stadtleitung war, wegen dem immer steigenden Kleingeldmangel genötigt von ihren Vorgesetzten um den weiteren Umlauf des verhassten Notgeldes zu bitten. Zugleicherzeit baten sie auch darum, dass trotz dem deponierten, auf ein Fünftel devalvierten Weissgeld, das örtliche Notgeld von der Wertverminderung verschont bleibe. Die Antwort darauf ist nicht bekannt, aber es untersteht keinem Zweifel, dass die damals schon in Kraft tretende Verordnung der Österreich —Ungarischen Bank zu keinem Ausweg führte und es mit allen anderen im Lande erschienenen Publikationen in die Rumpelkammer der Geschichte wanderten. Nach Jahren wies der Stadtrat das Rechnungsamt an, die ihren Wert verlorenen Zweikronennoten dem Stadtarchiv zur Bewahrung zu übergeben. Dort befinden sie sich noch heute. Die gegenrevolutionäre Regierung ist nicht imstande den Mangel des Kleingelds aufzuheben oder etwa zu lindern. Das Zentrale Preiskontrollkomitee des Landes gestattet den Institutionen für Geldumlauf, Privatpersonen der Notwendigkeit ensprechende Menge von Fillér- und Kronenbanknoten Kleingeldersatz zu verfertigen. 1920 entstanden sie in ungeheurer Menge im ganzen Lande. Allein in Kecskemét brachte das KECSKEMETER ZEITUNGVERTRIEB-UNTERNEHMEN Kleingeld ersetzende Bons von 20 Fillér, die KECSKEMETER STAEDTISCHE KINEMATOGRAPHIE von 10, 20, 40 und 50 Fillér — welche heute schon als Raritäten gelten — in Umlauf. 385