Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

Mezősi K.: Kiskunfélegyháza településtörténete a XVIII. századi társadalma

KÁROLY MEZŐSI DIE SIEDLU NGSGESi KISKUN FÉLEGYHÁZA UN XVIII. JAH Kiskunfélegyháza war im XVIII. Jh. eine sich in ra­schem Tempo entwickelnde Provinzstadt der un­garischen Tiefebene — des einstigen Kiskunság (Kleinkumanien). Schon im Mittelalter stand hier ein von Kumanen gegründetes Dorf, das aber während der Türkenkriege und der Türkenherrschaft ver­nichtet wurde. Nach der Verjagung der Türken wurde Félegyhá^a puszta, mit vielen anderen kumani­schen Aussenweiden zusammen, von der Stadt Kecs­kemét gepachtet und ihre Bewohner trieben dort vawiegend Vielhaltung. 1702 verkaufte die Wiener Hof kammer, die aus den von den Türken zurückero­berten Gebieten wirtschaftlichen Nutzen ziehen wollte, die Felder der Jassen und Kumanen dem Deutschen Ritterorden. Diese (Jassen und Kumanen) leisteten Widerstand, protestierten gegen die Abschaffung ihres Privile­giums. Zur Zeit des Befreigungskrieges von Ferenc Rákóczi hat das Gebiet seine privilegisierte Stellung zeitweilig wieder zurückgewonnen, aber nach der Niederschlagung des Befreiungskrieges machte der Deutsche Ritterorden seine Rechte als Gutsherr wieder geltend. Nach jahrzehntelangem Kampf gab, 1745, Königin Maria Theresia ihre Zustimmung dazu, dass die Jassen und Kumanen ihre Felder und ihr Privilegium wieder zurücklösen durften. Die Bevölkerung selbst zahlte die Summe aus, die die Hofkammer beim Verkaufen der Felder eingesteckt hat. Diese Zurücklösung nannte man „rcdempció" und ihr zufolge entwickelte sich in diesem Gebiet, in einem grossen Teil der Tiefebene Mitte des XVIII. Jh. aus den gutsherrlichen Untertanen die breite Gesellschaft der freien Bauern. Die sich 1743 in H ICHTE DER STADT > IHRE GESELLSCHAFT IM ,HU NDERT. Kiskunfélegyháza niedergelassenen Einwohner kauf­ten mehrere Puszten (Aussenweiden) zurück : Félegy­háza, Ferencszállása, Galambos, Csólyos — zur Gänze und Kisszállása — zur Hälfte. Die Felder wurden teils in individuelle Besitze aufgeteilt und auf diesen begann die Einzelhofwirtschaft, teils bildeten sie gemeinsamen Besitz, als gemeinsame Weideplätze und Mähwiesen. Die Lebensumstände übten eine grosse Anziehungskraft aus, denn man konnte für Geld Boden ankaufen und die Einwohner lebten frei. Rasch stieg die Einwohnerzahl in Kiskunfél­egyháza. Neben der Grundbesitzenden, „redemptus", Bevölkerung ist aber die besitzlose „irredemptus" schon seit Anfang an in grosser Zahl vorhanden. Diese dienten gewöhnlich als Hirten, Pächter und Knechte bei den wohlhabenden Bauern. Ihre Lage und ihr Streben nach Grund und Boden zeigt sich schon im XVIII. Jh. in den Gegensätzen der bäuerli­chen Gesellschaft. Aus den reichen, über grossen Bodenbesitz verfügenden Einwohnern der Stadt entwickelt sich eine Schichte, die die Stadt leitet und diese Stadtvertretung stellt sich im XVIII. Jh. den Bodenaufteilungsbestrebungen der „irredemp­tus" Bevölkerung entgegen und verhindert sie. Diese Abhandlung untersucht auf Grund von Quellen aus Archiven das kampfreiche Los der Aus­senweiden (puszta) von Kleinkumanien, die Sied­lungsgeschichte der Stadt Kiskunfélegyháza und ihre gesellschaftlichen Verhältnisse im XVIII. Jh., reicht die örtlichen Ereignisse und die Entwicklung der Stadt in den geschichtlichen Prozess des Landes ein.

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