Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)
Égető M.: A szőlőművelés átalakulása a századfordulón a Solt-Vidéken
ÉGETŐ MELINDA VERÄNDERUNGEN IN DER BEARBEITUNG DER WEINGÄRTEN IN DER SOLT-GEGEND UM DIE JAHRHUNDERTWENDE Die hier veröffentlichte Abhandlung ist ein Teil der „Beziehungen zwischen dem Weinbau der Grossen Ungarischen Tiefebene und Transdanubiens" betitelten Doktordissertation. Die Abhandlung enthält im Ganzen folgende Themakreise : I. Abrenzung des Themas. (Geographische Verhältnisse, historischer Hintergrund, Frage der Kontinuität während der Türkenherrschaft.) II. Rolle des Weingartens in der Bauernwirtschaft von Beginn des XVIII. Jh. bis zur Aufhebung der Leibeigenschaft (1848). III. Bearbeitung des Weingartens und Weinbereitung vor der Rationalisierung. 1. Technik der Bearbeitung 2. Technologie der Verarbeitung 3. Aufbewahrung IV. Veränderung der Weingartenbearbeitung um die Jahrhundertwende. 1. Geräte und Verfahren zum Schutz gegen Krankheiten. 2. Im Resultat der Rationalisierung angewandte Geräte und Verfahren. V. Weingartenbearbeitung und Warenproduktion im Zeitalter des Kapitalismus. Die Untersuchung umfasst beide Seiten des mittleren Teiles des ungarischen Donauabschnittes. Der Autor verglich die im Übergangsgebiet gewonnenen Erfahrungen mit der monokulturellen Wein- und Obstgegend zwischen Donau und Theiss. Ziel der Dissertation war einerseits die Beleuchtung der Frage über die Rolle des Weingartenbesitzes der Leibeigenen- und später Bauernwirtschaften dieses Gebietes vom Anfang des 18. Jh. bis zum Ende des 19-20. Jh., also eigentlich bis zum ersten Weltkrieg wie sich diese Rolle in den Perioden der Konjunktur und Dekonjunktur gestaltete. Anderseits versuchte die Dissertation die characteristischen Produktionsmittel und die Technologie der Weinbereitung des in diesem besonderen Übergangsgebiet der Grossen Ungarischen Tiefebene und Trans danubiens heimischen Weinanbaues zu zeigen. Das hier veröffentlichte Kapitel zeigt die traditionellen Mittel der Weingartenbearbeitung und der Weinbereitung, die um die Jahrhundertwende des 19-20. Jh. im Bearbeitungsverfahren und in der Weinbereitungstechnologie eingetretenen Veränderungen. 1. Darunter ist von ausschlaggebender Bedeutung die Änderung der Sorten. Die früheren europäischen Weinstockarten waren den auftretenden Krankheiten (Phylloxera vastatrix, Plasmapora viticola, Oidium) gegenüber nicht widerstandsfähig, deshalb wurden sie im Laufe von einigen Jahren durch veredelte ersetzt, dann, später verbreiteten sich auch Delikatessensorten. In dem behandelten Gebiet wird der amerikanische Wildling nicht verwendet, da sich in der Gemarkung fast jeder Ortschaft sandiger Boden befindet, der der Phylloxera gegenüber immun ist. Die neuen Weinstockplantationen wurden dort angelegt, nur vereinzelt blieben Weingärten auf gebundenem Boden, z.B. Dunaföldvár, Harta, Dunapataj, Ordas. 2. Die Veränderungen in der Bearbeitungstechnik sind zweierlei. Einerseits hängen sie mit dem Schutz gegen Krankheiten zusammen und darunter hat die Behandlung mit Kohlendisulfid gegen die Phylloxera und die Bestreuung mit Schwefelpulver gegen den Mehltau eine ganz geringe Bedeutung. Im ersten Fall deshalb, weil auf gebindenem Boden die Weinanbauflächen ganz unbedeutend sind, im zweiten Fall 155