Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

E. B. Thomas: Koracsászárkori Victoria-szobrocska a barbarikumból

ständliche Form dagegen dient der Wiedergabe des politischen Geschehens ebenso wie der Darstellung eines idyllischen Zustandes. Wir sehen also eine Spal­tung des Lebens in die zwei Sphären, in die stoffliche und die geistige, in die gegenständliche und die allegorische; beide bedingen sie und sind nicht voneinander zu trennen." 32 Nach Augustus unter Tiberius herrscht noch der augusteische Stil. Später lockert sich die Strenge und Disziplin der Figuren auf, um im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts unter den Flaviern durch die bewe­gungsvolle Formung der Statuen zur Ausbildung einer neuen Stilrichtung zu führen. Untersuchen wir die frühkaiserzeitlichen Victoria­Stauetten, um analoge Stücke zur Victoria von Akasztó-Döbrögecpuszta zu finden, so können wir feststellen, dass weder ihrem künstlerischen Aufbau, noch ihrer Ausführung nach kein einziges solches Stück zu finden ist, das der den Gegenstand unserer Erörterung bildenden Kunstschöpfung in die Nähe treten könnte. 33 Trotz des kleinen Masses und ihrer schwächeren künstlerischen Qualität zeigt die aus der Mosel bei Trier ausgebaggerte Bronzestatuette ausgezeich­net die Stilrichtung an, der sie angehört. Ihre Bewegungen stimmen mit denen der Victoria von Akasztó völlig überein. H. Menzel teilt die Datierung der Statue nicht mit, sondern bemerkt nur im allge­meinen, dass das Vorbild ohne besondere Änderun­gen in den im Hellenismus entstandenen Nike —Vic­toria-Darstellungen zu suchen sei. Dieses Exemplar hält er für die Nachahmung der in der Curia Iulia aufgestellten Victoria-Statue bzw. führt er die Dar­stellung auf sie zurück. Dasselbe bezieht sich auch auf die auf Abb. 73 der Taf. 34 von Menzel darge­stellte Statuette. 34 Mit dem Zurückgreifen auf die frühere Darstellung bzw. mit der Beziehung auf diese schliesst sich auch Menzel der frühen Datie­rung an. Das Mass der in Schwarzenacker freigelegten Vic­toria-Statuette stimmt mit dem der unseren fast über­ein. Ihre Haartracht, ihr nach oben zu blickendes Haupt, die eingebohrte Iris-Ausbildung der Augen, die Rechte mit dem Siegeskranz, die die Palme nach unten haltende linke Hand und das avf das rechte Bein gelegte Körpergewicht stimmt in der Kompo­sition mit denen der Victoria von Akasztó überein. Ihre Kleiderfalten sind nicht so minuziös ausgearbei­tet und nicht so symmetrisch angeordnet, als die der Statue von Akasztó. Der Ausgräber datiert die grazile Bronzestatuette auf den Ausgang des 2. Jahrhun­derts. 35 Trotz des Typus und der Bewegung können wir die Victoria von Schwarzenacker nicht unter die Schöpfungen der Augustus-Tiberiuszeiten ein­reihen, doch sie folgt in der künstlerischen Formen­sprache der späteren Zeiten diesen Vorbildern. In Alverna kam eine kleine, stark beschädigte Vic­toria-Statuette ans Tageslicht. 36 Die Faltenlegung ihrer Kleidung, die Ähnlichkeit der Bewegungen, der Kranz bzw. die die Palme haltenden Hände ermögli­chen, dass wir diese Statuette mit unserem Stück von Akasztó in Parallele setzen. Die Autoren geben keine Datierung an, doch müssen wir sie dennoch mit unse­rem Exemplar für gleichzeitig halten. Die Ausbildung der Kleiderfalten einer aus Aveti­cum stammenden bekleideten weiblichen Gestalt geht auf hellenistische Vorbilder zurück und dürfte um 100 herum gefertigt worden sein. Die eingebohrten Pupillen, das sich an die Oberfläche der Taille bzw. des Bauches anschmiegende Kleid mit Markierung des Nabels, die fein gearbeiteten Hände und Füsse erinnern uns an die Victoria-Statuette von Akasztó, obwohl in ihrer Bewegtheit die Züge, des flavischen Stils bereits zu spüren sind. 37 Eine im Museo Nazionale di Antichita von Parma aufbewahrte und aus Veleia stammende Victoria­Bronzestatuette der Victoria gehört zu der Gruppe der Göttin mit Schild. Obwohl das Haupt und ihre Gesichtszüge unserem Exemplar ähn­liche klassische Züge bewahren, ist ihre Bewegung 32 W.Technau: a.a.0.124f£ 33 Die Aufzählung der zahlreichen Exemplare und Varianten des Typus erübrigt sich zufolge T.Hölscher: a.a.0.35. Anm.205.,sowie A. Kolling: Die Bronzestatuetten aus dem Säulenkeller. Forschungen im römischen Schwarzenacker I.1967.22ff. 34 H.Menzel : Die römischen Bronzen aus Deutschland.Trier. (Mainz 1966) Taf.33.72. 35 A.Kolling: a.a.0.22ff. Taf.15— 16.; Römer am Rhein.Aus­stellung des Römisch —Germanischen Museums Köln. 1967. 33. 0. H.3.d.Taf.74. 36 A.N.Zadoks — Josephus Jitta: WJT.Peters,W.A. van Ees. (Groningen 1969) Roman Bronze Statuettes from the Netherlands.il . 144.62. 37 Die Römer am Rhein .. . 229.C134.Taf.77 ., Avenches Musée Romain 60/1. 75

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