Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

E. B. Thomas: Koracsászárkori Victoria-szobrocska a barbarikumból

Vespasianus der erste Kaiser, der schliesslich die Vereinigung des Imperiums verwirklicht hat, las st 72—73, also in den ersten Jahren seiner Herrschaft seine Münzen mit der bekannten Gestalt der schwe­benden Göttin prägen. Später erscheinen diese Darstellungen der Victoria erst bei ausserordentlichen Gelegenheiten, so z. B. am Ende seiner Herrschaft, im Jahre 96, als Domiti­anus zur Verewigung seiner Sarmatenkriege diesen Typus auf die Rückseite seiner Münzen prägen. 17 Nach den beiden Dakerkriegen von 101 bis 106 begegnen wir zur Zeit des Traianus von neuem dieser Figur. Nerva und Hadrianus lassen keine Münzen mit der auf der Weltkugel schwebenden Victoria prägen. Nach der Besiegung der Briten unter Antoninus Pius erscheint dieser Typus von neuem, — wo zum Zeichen dafür, dass der Sieg auf der See ausgefoch­ten worden ist — der Globus auf den Wellen des Meeres schwimmt. Lucius Verus lässt seinen Siegen in Armenien folgend in den Jahren 163—164 Münzen prägen, auf deren Rückseite die auf dem Globus schwebende Victoria zu sehen ist. Marcus Aurelius lässt im Laufe des dritten Sar­matenkrieges auf seine Münze dieselbe Gestalt prä­gen. Nach Marcus erscheint die auf dem Globus schwe­bende Victoria etwa ein halbes Jahrhundert hindurch nicht. Clodius Albinus benutzt diese Gestalt auf einer seiner Prägungen zum Ausdruck seiner das ganze Reich umfassenden Ambitionen. 18 Es liegt auf der Hand, dass dieser Typus im Zuge des 2. Jahrhunderts nur im Zusammenhang mit ganz bedeutenden, sich auf das Gesamtreich erstrek­kenden Ereignissen erscheint und nie zur Feier kleinerer Ereignisse gebraucht wird. Auf die spätere Darstellung der auf dem Globus schwebenden Victoria gehen wir hier nicht ein, nicht einmal skizzenhaft, da unsere Statuette von Akasztó-Döbrögecpuszta auf Grund ihrer Fundum­stände, Stilmerkmale und ihres Vorkommens eine später als in das 2. Jahrhundert weisende Datierung nicht ermöglicht. Auch unser nach T. Hölscher gegebener kurzer, historischer Überblick beweist, dass der Typus, dem unsere Victoria-Bronzestatuette von Akasztó­Döbrögecpuszta angehört, mit der augusteischen Reichsidee gleichzeitig ist und die erste verkörperte Symbolik des römischen Siegesgedanken bildet. — Als Typus ist die auf dem Globus schwebende Vic­toria die älteste Darstellung, jedoch kann sie auch dann verfolgt werden, wenn sie zufolge der die Siege ungünstig beeinflussenden Ereignisse zeitweise für einige Jahrzehnte verschwindet. Von der in der Kurie stehenden Victoria-Statue kann festgestellt werden, dass man die nicht allzu grosse Statue aus hohler Bronze gegossen hat. Auf die Grösse lässt sich auch daraus schliessen, dass man laut Verfügung des Augustus diese in seinem Trauerzug seinen irdischen Resten vorantragen soll. Es blieb ferner der einstige gemauerte Sockel, der die Statue getragen hat, in der hinteren Wand der Kurie erhalten. Das Mass der Oberfläche dieses Sockels betrug 95x115 стД» M- R. Alföldi nimmt im Zusammenhang mit einer Münze des Commodus an, dass die Statue der Victoria in der Kurie auf einer Säule gestanden hat, um auch dadurch ihre monumentale Wirkung zu steigern. 20 Unser von der Statue der Kurie vorausgesetztes Bild wirkt ziemlich allgemein. Und dennoch hat ihre Aufstellung in der Kurie seit 29 v. u. Z. den Darstellungen der Victoria und der dem römischen Geschmack entsprechenden endgültigen Ausbildung dieses Typs einen starken Schwung verliehen. Wollten wir uns mit Hilfe der tatsächlich erhalten gebliebenen Denkmäler von der Statue der Kurie eine Vorstellung machen, so müssen wir feststellen, dass unter den allgemeinen plastischen Denkmälern kein einziges so dominant hervorragt, dass man es als Kopie der ursprünglichen Statue auffassen könnte. Es liegt auf der Hand, dass die Darstellungen der Siegesgöttin, die Abbilder der Kopien im Verlauf der Zeiten von der Form der Originalstatue der Kurie abgewichen sind und so können sie nicht mehr als deren Kopien aufgefasst werden. Schon im Falle der auf die Originalstatue zurück­führbaren Darstellungen besteht betreffs der Einzel­heiten eine Unsicherheit. 21 Vor allem ist uns nicht bekannt, mit welchem Fuss die Göttin den Globus 17 BMC.Emp.II.407 . Coins of the Roman Empire in the British Museum. Jg. 1923. 18 BMC.Emp.V.69.II. 19 T.Hölscher: a.a.0.40. 20 T.Hölscher:a.a.0.26. 21 T.Hölscher: Appendix V.G.l— 17. 67

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