Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Diaconescu, Ileana: Garäte und Methoden der volkstümlich-bäuerlichen Fischerei im Südwesten Rumäniens

kommt, statt des Ausdrucks „das Fischen der Fischen” also „die Fischerei” (pescuitul). Bis heute noch findet man diesen Ausdruck „die Jagd” (v'ma­­rea) in manchen Gegenden. Von den feudalen Urkunden möchten wir die älteste erwähnen, diejenige, die von dem Teich Céléiul berichtet. Es handelt sich um die Johanniten­­urkunde aus dem Jahre 1247, aus der uns klar wird, dass der Fischbestand in diesem Teich ziemlich gross war. Wenn wir die alten Urkunden weiter durchlesen, stellen wir fest, dass die Gewässer der Walachei sehr reich an Fischarten waren, besonders an Forellen und Stören. Einige Urkunden erzählen auch von den Fischereigeräten und deren Namen: Fischkörbe, Zäune mit Flechtwerk, Säcke, Schleppnetze und von dem „Einkommen von acht Fischkörben” in der Donau, von dem Fürsten Vlaicu an das Klos­ter Vodita geschenkt. Hoch interessant ist die Beschreibung eines Zaunes mit Flechtwerk, die der türkische Wanderer Evlia Celebi im Jahre 1658 gab. Diese ausführliche Beschreibung bezieht sich zwar nicht auf die erforschte Zone: dieses Fischereigerät befindet sich aber in der Walachei auf rumä­nischem Boden und ist den heutigen Fischereigeräten absolut ähnlich. Den Text können wir hier nicht wiedergeben, um so weinger, da Nikolaus Ola­­hus (16. Jh.) uns ähnliche Informationen gibt, die den Mitteldonaulauf der ungarischen Ebene betreffen. Eine sehr interessante Gravüre aus den Jahren 1658—1730, im zweiten Band der Werke des Generals MARSIGLI, stellt das Fangen der Störe am Eisernen Tor (Donau) dar und in dem selben Buch wird uns erklärt, wie man mit dem Fischernetz Störe fängt. Nach dem bisher gesagten können wir von dem heutigen Aspekt sprechen. Wir möchten die begegneten Fischereigeräte klassifizieren und deren Häu­figkeit erwähnen. Wir müssen aber betonen, dass wir in diesem Referat uns besonders mit den kleinen individuellen Fischereigeräten beschäftigen, die der rumänische Bauer in einer höchst mannigfaltigen hydrographischen Zone gebraucht. Hier finden wir das ein und dasselbe Fischereigerät in der Hügelzone und in der Ebenezone, aber doch in verschiedenen Formen, oder Fischereigeräte, die den selben Namen tragen, aber aus verschiedenen Materialen gebaut sind. Wir möchten auch dieses Problem erklären. Zu den Fischereigeräten aus Metall gehört der Fischspeer, sogenannte ostia, oschia, oder furculita de peste (Fischgabel), der in verschiedenen For­men in der ganzen Zone zu finden ist, aber besonders in der Untergebirgs­­zone. Es gibt sehr kleine Speere ohne Haken (cîrlig, cioc); im Norden sind die Zähne (dintii) von verschiedenen Formen (Abb.2.) Mit der Ostia fängt man insbesondere Forellen, nachts beim Licht der Fackeln (fachia, faclia) einer Handvoll brennender Ruten, oder der Kerzenlaterne im Dezem-76

Next

/
Oldalképek
Tartalom