Hidrológiai Közlöny 1968 (48. évfolyam)
4. szám - Hajdu György: 100 éves a Budapesti Vízmű
146 Hidrológiai Közlöny 1968. 4. sz. Hajdú Gy.: 100 éves a Budapesti Vízmű dicliten Bebauung und der primitíven hygienischen Verháltnissen wurden diefrüher ausgezeichnetes Wasser gebenden Brunnen verseucht. Findige Leute durchquerten die Stadt mit Vassertonnen und verkauften den Einwohnern um gutes Geld Donauwasser. An der Ofner Seite wurde die Pumpenanlage der Ofner Festung mit einer primitíven Aufbereitungsanlage ergánzt. Zeitweise war aber auch das Donauwasser verseucht und oft dezimierten Epidemien die Bevölkerung. In der Epoche nach dem Freiheitskrieg verwalteten Kaiserliche Kommissáre die Hauptstadt. Vergeblieh blieben die Initiativen zur Verbesserung der Wasserversorgung, die die österreichischen Interessen vertretenden kaiserlichen Beamten stellten keine entsprechenden Mittel zur Verfügung. In den 1860er Jahren war Österreich gezwungen, politische Zugestandnisse zu erweisen und so wurde auch in Budapest die in 1848 gewáhlte Munizipialbehörde mit ihrem Leiter, dem Bürgermeister Lipót Rottenbiller in ihr Amt zurückgehoben. Die Munizipialbehörde reihte unter ihre wichtigsten und dringendsten Aufgaben die Lösung der Wasserversorgung ein. Die dazu notwendigen Mittel wurden bewilligt und als Leiter der Entwurfsbearbeitung und der Ausführung des Wasser werks, wurde der vorzüglichste Fachmann der damahgen Gesundheitstechnik, der englische Ingenieur William IÁndley berufen. Lindley nahm früher an der Erweiterung des Londoner Wasserwerks, sowie an den Bauarbeiten der Frankfurter, Hamburger, Düsseldorfer, Basler, Chemnitzer, Galazer, Brailaer, Sankt-Petersburger und anderer Wasserwerke Teil. Lindley folgte der Einladung und reiste am Anfang des Jahres 1868 nach Pest. In Kürze stellte er die Entwürfe für den Bau des Wasserwerks fertig. Wie auch an seinen früheren Arbeitsstellen, wollte er die Stadt mit aufbereitetem Flusswasser versorgen. Von der Aufbereitungsanlage sollte das Wasser mit Hilfe von dampfbetrieben Pumpen in Gegendruck-Hochbehálter gefördert werden. Die vorgelegten Entwürfe wurden mit scharfer Kritik empfangen. Ungarische Ingenieure, in erster Reihe János Wein schlugen vor, natürlich filtriertes Wasser aus den wasserreichen Kiesschi eliten des Donauufers mit H ilfe von Schachtbrunnen zu gewinnen. Lindley hat diesen Vorschlag als provisorische Lösung auch schon deshalb angenommen, weil durch die Errichtung der Brunnen das neue Wasserwerk noch im selben Jahr in Betrieb gehen konnte, wáhrend der Ausbau einer Aufbereitungsanlage eine viel lángere Zeit in Anspruch genommen und nicht zuletzt höhere Kosten erfordert hátte. Als Ort des Wasserwerks wurde am Donauufer der Schiffamts-Platz bestimmt, wo heute das Parlament steht. Unverzüglich wurde mit der Arbeit begonnen und bereits im Jahre 1868 standén die ersten Brunnen, das Mascliinenhaus und ein Teil des Verteiler-Rohrnetzes fertig, was die Wasserversorgung von 127 Gassen gewáhrleistete. Die gebauten Brunnen förderten nicht die gewünschte Wassermenge — dieser Misserfolg rührte von einen technischen Irrtum her — die Schiirfungen vor dem Bau des Wasserwerks zeigten námlich, dass in der Kiesschicht des Donauufer die Grundwasserströmung zum Lauf der Donau parallel verláuft und so wurden die Brunnen senkrecht auf die Grundwasserströmung bzw. auf das Donaubett hintereinander gebaut. Der Brunnenbetrieb veránderte jedoch die Richtung der Grundwasserströmung, die sicli jetzt schon senkrecht auf che Donau zu den Brunnen richtete. Somit schirmten die fertiggestellten Brunnen einander ab. János Wein, der 1873 zum ersten Direktor des fertiggestellten Wasserwerks ernannt wurde, hat diese Sachlage erkannt und veranlasste den Bau einer Galerie, die zur Donau parallel laufend nordwárts von den Brunnen in einer Lángé 595 m aus geschlitzten gusseisernen Rohren eingebaut wurde. Der Bau der Galerie war erfolgreich und sichert auch heute nocli eine reichliche Schüttung. Inzwischen stieg der Wasserbedarf. In Kőbánya wurde ein zweimal 11 000 m 3 fassender Behalter ausgebaut, der entsprechenden Gegendruck und Reserve fiir die Wasserversorgung der Pester Seite gewáhrleistete. In 1873 wurden endlich die zwei Teile der Hauptstadt vereinigt und dies gab einen neuen Schwung für die Entwicklung des Wasserwerks. Nun konnte auch mit der geregelten Wasserversorgung Ofens begonnen werden. In 1880—81 wurde als Grundlage der Wasserversorgung Ofens die Anlage in Budaujlak errichtet. Hier wurde laut den Entwürfen J. Weins aus einer 200 m langen Galerie von 600 mm Durchmesser táglieh 20 000 m 3 Wasser gefördert und am unteren József-Berg ein 5000 m 3-Behálter angelegt. Zur Versorgung der höher liegenden Gcbiete wurde am Fusse des Istenhegy das Christinenstádter Pumpwerk auch mit einem Behálter von 4514 m 3 gebaut. Das in Budaujlak geförderte und zu der Christiner-Anlage gepumpte Wasser wurde in den folgenden Jahren mit dem in der Burg, in Lipótmező, bei Szépjuhászné und in den unteren und oberen Zonen des Schwabenberges ausgebauten Netz und dazugehörigen Behalter erweitert. Wegen des Baus des Parlaments musste man das W Tasserwerk am Schiffamtsplatz abstellen. Die Brunnen wurden zugestopft und das aus der Galerie geförderte W rasser wurde zuerst aus dem provisorisch am Anfang der Markó-Gasse und spáter am Kossuth Lajos Platz endgültig errichtetenMascnhinehausindasNetzgepumpt (Abb. 1.). Als Ersatz der abgestellten Brunnen hat man die Galerie in nördlicher Richtung um weitere 585 m verlángert und über die Margarethenbrücke eine Leitung gebaut, mit der dann die Pester Wasserversorgung mit dem in Budaujlak geförderten Wasser verbessert wurde. Die stürmich ansteigenden Wasserbedarfe konnten aber auch so nicht zufriedengestellt werden. János Wein proponierte den Bau eines endgültigen Wasserwerks am Donauufer neben Káposztásmegyer, von wo man táglieh 120 000 m 3 Wasser zu verschaffen wünschte. János Wein wollte auch hier mit Hilfe von Galerién Wasser