Folia historica 9

Rosonczy Ildikó: Poeltenberg Ernő honvédtábornok aradi levelei. A Magyar Nemzeti Múzeum új szerzeményei

Briefe des Honvedgenerals Ernst Poeltenberg. Neue historische Dokumente im Besitz des Museums Im Sommer 1979 wurde die Dokumentensammlung der Neuzeitli­chen Abteilung des Ungarischen Nationalmuseums durch den Ankauf vier eigenhändiger Briefe von Ernst Poeltenberg, dem in Arad hingerichteten Hon­vedgeneral des Freiheitskrieges 1848/1849, bereichert. Emst Poeltenberg, General in der Honvedarmee, wurde als Sohn einer österreichischen Familie 1813 in Wien geboren. Sein Vater war Leopold Poelt von Poeltenberg, ein reicher Jurist in Wien, der zum Ritter geschlagen wurde; seine Güter lagen in Galizien. Zur Zeit der Ereignisse im Jahre 1848 war Poeltenberg Rittmeister und Eskadronskommandant des 4., nach dem russischen Grossherzog Alexan­der benannten Husarenregiments. Als im August 1848 das Regiment nach Ungarn kommandiert wurde, bat er den österreichischen Kriegsminister La­tour um seine Zuteilung zu einem anderen, in Italien stationierten Kavallerie­regiment. Seine dreimal wiederholte Bitte wurde jedoch abgeschlagen, wes­halb er mit seinem Regiment nach Ungarn zog; er leistete Eid auf die unga­rische Verfassung und blieb diesem auch treu. Der gut qualifizierte Kavallerieoffizier wurde im November 1848 Ma­jor; vom Dezember desselben Jahres an diente er als Oberstleutnant in der Honvedarmee. Als Brigadier, anschliessend als Divisionskommandant nahm er am Winterfeldzug von Görgey auf dem Gebiet Oberungarns teil. Am 2. Juni erhielt er seine Ernennung zum General. Am 6. August 1849 wurde er zusammen mit dem Oberstleutnant La­jos Beniczky von der ungarischen Regierung zu dem Oberbefehlshaber des russischen Heeres, dem Fürsten Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch gesandt, um mit ihm zu verhandeln. Die Verhandlungen blieben ergebnislos, doch hoffte Poeltenberg aufgrund der wohlgewogenen Versprechungen der russischen Of­fiziere auf ihre erfolgreiche Vermittlung beim österreichischen Hofe, deshalb 57

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