Folia archeologica 42.

BRONZEZEITLICHE GOLDARMBAND 15 nen im besten Falle die Wirkungsweite des transsilvanischen Goldhandels nur grob umreißen. 1 9 Aus seinem Untersuchungsmaterial fehlen — unter anderen — die uns im vorliegenden Falle, am meist interessierenden Gegenstände Transdanubiens und des Donau-Theiß-Zwischenstromgebietes, weshalb, wir nur als Arbeitshypothese voraussetzen können, daß die im Folgenden erwähnten gleichfalls aus transsilvani­schem Gold gefertigt wurden. Die Forschung hat bisher 225 Fundorte der das Zentralgebiet des Karpatenbec­kens besetzenden Vatya-Kultur registriert (Abb. 6/A) 2 0. Von diesen sind insgesamt an 18 Stellen Goldgegenstände an die Oberfläche geraten, in ihrer Mehrheit Haar­ringe und kleinere Blechknöpfe. 2 1 Grob gerechnet, ihr Gesamtgewicht erreicht nicht das Gewicht des Armbandes von Dunavecse. Handgreifliche Beweise für die örtlich Goldbearbeitung stehen uns nicht zur Verfügung Interessanter ist hingegen die Tat­sache, daß mit Ausnahme von zwei, die Mehrheit dieser Goldgegenstände sich in die letzte Phase der Kultur reihen läßt, als die Kultur — dem Beweis anderer angaben nach — eine intensive Verbindung mit den Populationen der Theißgegend ausgebaut hat. 2 2 Über das Gebiet der Kultur der transdanubischen inkrustierten Keramik ste­hen uns noch wenigere Angaben zur Verfügung und uns sind bloß Haarringe be­kannt (Abb. 6/B) 2 3 Von diesen lohnt nur der zum Ausgang der mittleren Bronzezeit in die Erde gekommene Hortfund von Kölesd-Hangospuszta und Nagyberki er­wähnt zu werden. Im Gebiet der Vatya- Kultur ist hingegen kein geschlossener Goldfund zum Vorschein gekommen und auch von den periodenschließenden Bronzefunden von Koszider-Typ haben nur zwei, der unveröffentliche Fundort von Százhalombatta und von Budapest-Remetebarlang einige goldene Haarringe enthal­ten. Aus all diesem ergibt sich eine eigenartige Doppelheit. Nehmen wir die Menge des in die westliche Häfte des Karpatenbeckens importierten Goldes und die hiesigen Trachtbräuche unter die Lupe, so läßt sich das Auftauchen unserer Armbänder in der Donaugegend schwerlich erklären. Suchen wir hingegen den wirtschaftlich-gesells­chaftlichen Hintergrund dieser Erscheinung, so erhalten wir gewisse Anhaltspunkte. Es kann nämlich die Möglichkeit dessen nicht ausgeschlossen werden, daß jene Po­pulation welches weit von den Erzlagerstätten über eine beträchtliche Metallindust­rie verfügt und dessen führende Schicht zu dieser Zeit befestigte Siedlungszentren 1 9 Hartmann 1970. 40, Abb. 3. 2 0 Kovács 1982. 280—281, Abb. 1. 2 1 RÁCALMÁS—KULCS (9) — В. Vágó 1963; ADONY—BOLONDVAR (8), DUNAÚJVÁ­ROS Grab 251 (11), INARCS (5)— Bóna 1975. 56, 72, Taf. 198A; APOSTAG (12), BÖLCSRE (16) — Mozsolics 1965—66. 19, 29, Taf. 11,4; MENDE (6) — Kovács 1975a. 41—42, Abb. 11; MEZÖKOMÁ­ROM(17) — Kovács 1979. 74; SZIGETMONOSTOR (1) — Mozsolics 1958.260—261,Taf. 2,11; BUDA­PEST—REMETEBARLANG (Remete-Höhle) (2) — Mozsolics 1973. 90; Mozsolics 1988. 35, Abb. 1—4; ÚJHARTYAN—VATYA (7), DUNAVECSE (12a) Horváth—Tóth—Székely 1988. 23—24; ORGO­VÁNY (13), AKASZTÓ (14), DUNAÚJVÁROS—ÖREGHEGY (10), SZAKMÁR (15), SZÁZHA­LOMBATTA-TEGLAGYAR (4), BUDAPEST-CSEPEL SZIGET (3) — Ung. Nationalmuseum, Gold­inv. No. O. 597—600,880—881,935,970, 1028—1030,1038. (Dazu siehe noch: Szatmàri\W2. 114.). 2 2 Bóna 1975. 57—72; Kovács 1975b. 310—312. 2 3 BADACSONYTOMAJ (24) — Mozsolics 1965—66. 21. HARC (18) — Bóna 1975. 116, 218; BALATONAKALI (25) — Torma 1978. 16, 27, Abb. 5; NAGYBERRI-KISBERKI (20) — Mozsolics 1958. 259—261, Taf. 2, 1—9; KÖLESD-HANGOSPUSZTA (19) — Tompa 1928. 202—204; KAPOS­VAR-VIZITELEP (21) — Draveczky 1966; SZÖNY (26), NAGYGÖRBÖ (23) KÉTHELY (22) —Ung. Nationalmuseum, Goldinv. No. Ö. 249—250, 312—313, 589.

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