Folia archeologica 38.

Bíróné Sey Katalin: A pécsváradi éremlelet

202 ATTILA KISS Die im Grabe des in Apahida bestatteten Gepidenkönigs Omharus vorhan­denen Insigien können — wie wir gesehen haben — entweder in den Kreis der germanischen oder der byzantinischen Insignien eingereiht werden. Dies würde auch der Lage des in derzweiten Hälfte des 5. Jhs in Siebenbürgen belebten Königs gut entsprechen, da ja Omharus sich am Treffpunkt der von England bis Sieben­bürgen bzw. von Skandinavien bis Nordafrika reichenden germanischen und spätrömisch/antiken Welt aufgehalten hat. Insofern wir auch trotz den zahlreichen, seitdem erschienenen Teilstudien die Bände: „Herrschaftszeichen und Staatssymbolik" von P. E. Schramm, 4 7 als eines der wichtigsten Handbücher der Insignienliteratur in die Hand nehmen, so sehen wir, daß die Pendilien des Omharus-Grabes von Apahida keinesfalls in den Kreis der sog. germanischen Insignien (Lanze, Halsring, Ahnenstab, Stand­arten usw.) zu reihen sind. So muß die Erklärung zur Lösung der Pendilien eher unter den Insignien der antiken Welt gesucht werden. Im Kreise des spätantiken Fundgutes hängen die Pendilien im allgemeinen von Fibeln, Diademen, seltener von Frauenpektoralien oder Metallkreuzen her­unter. Im Falle des Omharus-Grabes von Apahida ist die Verbindung der Pen­dilien mit den Fibeln zum Teil infolge der im Grab zum Vorschein gekommenen goldenen Zwiebelknopffibel, jedoch ohne Pendilien, zum Teil der großen Anzahl der Pendilien nicht wahrscheinlich. Die Möglichkeit des Pektorals fällt infolge des Geschlechtes der bestatteten Person aus. Es bleibt also die Möglichkeit des Diadems und des Kreuzes. Gegen des Metallkreuz sprechen zwei Argumente: einerseits hätte man den Fund wegen seinen Maßen schwerer verschweigen kön­nen als die kleineren Goldgegenstände, anderseits sind die Hängeösen der Pen­dilien unversehrt, diese wären hingegen bei der Entfernung von einem Metall­kreuz nicht erhalten geblieben. So bleibt uns als Möglichkeit das Diadem. Im Zusammenhang damit schrieb schon H. Finály im Jahre 1889 folgendes: „daß diese Anhänger zugleich als Rassel von irgendetwas herunterhangen und dazu dienten, daß sie bei jeder Bewegung leise, jedoch hörbar klingeln, ist auf den ersten Blick klar. Jedoch was war das Ding auf dem sie hängen, dies ist die harte Frage. Ich glaube, ich befinde mich nicht weit von der Wahrheit, wenn, ich dies für irgendeinen fürstlichen Kopfschmuck oder eine kronenförmige Kappe halte. Gerade der Kopf bewegt sich selbst beim Reden am meisten und dürfte meistens jenen stillen Klang erzeugt haben, der bei dem Schütteln der Anhänger und Rassel zu hören ist. . . . daß solche Anhänger tatsächlich an Kronen waren kann nicht bezweifelt werden; sie sind auf den Kronen der byzantinischen Kaiser und Kaiserinnen gewöhnlich vorhanden . . . meines Wissens wurden solche noch nirgends gefunden." 4 8 Die in ungarischer Sprache geschriebene Meinung von 4 r' Den Grund hierfür erklärte Horedt 1958 82 mit dem völligen Fehlen der Waffen aus den ostgermanischen Gräbern. Jedoch trifft diese Feststellung nur für die Ostgoten zu (vgl. Werner 1956, 128.; Bierbrauer 1975 68 — 69.) Die Waffenlosigkeit des Grabes von Omharus (der infolge der chronologischen und geographischen Gründe bestimmt gepidischer König war) (vgl. Kiss 1982, 174, Anm. 38) ist auf ostgermanischer Grundlage nicht begründet, da ja aus den gepidi­schen Gräbern uns zahlreiche Waffen bekannt sind (vgl. Csalldny 1961, 384-385, 388, 389, 390, 393-394 oder die Waffenbeigaben des Grabes II von Apahida: Horedt-Protase 1972, 181, 184). 4 7 Schramm 1954-56 4 8 Finály 1889, 314.

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