Folia archeologica 1-2.

Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek

CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FRÜH AW A RENZEIT 165 4. Mit dem einschneidigen, mit kurzem, ova­lem Griffschutz versehenen Schwerte ohne Parier­stange kamen ebenfalls in Presstechnik aus­geführte Zierstücke an den Tag (Nr. 12). 5. Einschneidige Schwerter ohne Parierstange gehören immer mit gepressten Silberzierstücken zusammen (Nr 13, 16—19, 21, 23, 26—28, 31—32), manchmal erscheint aber neben diesen auch die für die Gruppe der greif-und ranken­verzierten Bronzegüsse charakteristische Bogen­platte mit verbreitertem Ende. 6. Zusammen mit einschneidigen Schwer­tern ohne Parierstange kamen keine Zierstücke mit Greif und Ranken vor. 7. Zusammen mit einschneidigem Schwerte mit Parierstange ist im Fundmaterial nur ein einzigesmal ein Plattenzierstück (Nr. 24) geho­ben worden, dieses befindet sich aber auch schon in der Geselschaft der breiten Bogenplatten. 8. Die Schwerter der Gruppe der Greif-und Rankenzierstücke waren ohne Ausnahme ein­schneidig, gerade und hatten alle eine Parier­stange (Nr 20, 25, 30, 33). Wenn man prüft, welche Eigenheiten die übrigen zweischneidigen Schwerter der Awaren­zeit in Ungarn und welche Erzeugungstechnik ihre Begleitfunde aufweisen, so muss allererst darauf hingewiesen werden, dass uns ausser den zahlreichen zweischneidigen, geraden Schwer­tern ohne Parierstange des Museums zu Szeged nur wenige ähnliche Funde zur Verfügung stehen. Tibor Horváth beschreibt ein zweischneidi­ges, gerades Schwert aus Dunapentele ohne Begleitfunde. 9 Nándor Fettich nennt das Schwert von Csepel im Jahre 1936 zweischneidig, 1 0 im Jahre 1926 einschneidig. 1 1 Ein Stück aus Keszthely wird von ihm 1 2 zweischneidig, von Hampel 13 einschneidig genannt. Nach der Darstellung und Beschreibung des geraden Schwertes ohne Parier­stange des Reitergrabes von Nagymányok ist ebenfalls unmöglich festzustellen, ob dasselbe ein oder zweischneidig ist. 1 4 Es bleiben uns noch zwei brauchbare Angaben des Schrifttums: Das lange, gerade, zweischneidige Schwert ohne Parier­stange des Grabes 1 von Pápa—Úrdomb, 15 dessen Begleitfunde in Presstechnik ausgeführte pseudoschnallenähnliche Zierstücke waren und das Schwert von Szentes—Lapistő (Ausgr. 1933), ein mit dem vorigen ganz identischer Typ, der mit durchbrochenen, massiven, silbernen Gürtel­zierstücken zusammen vorkam. 1 6 Alldiese Angaben lassen darauf schliessen, dass die zweischneidigen, geraden Eisenschwer­ter der Awarenzeit in Ungarn: 1. Nicht an ein kleineres Gebiet gebunden, sondern im ganzen Lande vorkommen. 2. Ausnahmslos mit durchbrochenen, aus Silber gegossenen (sog. Kultur von Martinovka) ebenso aus Blech geschmitten und in Presstech­nik ausgeführten goldenen, silbernen und bron­zenen Zierstücken zusammen erscheinen. 3. Nie mit den Bronzegüssen der Gruppe der Greif-und Rankenornamentik oder mit deren Be­gleitfunden anzutreffen sind. 4. Auf Grund des Begleitfundmaterials und der im Kap. V. besprochenen Bestattungsform kann ausgesprochen werden, dass diese Schwer­ter mit den frühesten Denkmälern der Awaren­zeit zusammen auftreten ; die zweischneidigen, geraden Schwerter ohne Parierstange gehören also zu den frühesten awarischen Schwerttypen, deren Gebrauch überwiegend von der 2. Hälfte des VI. Jahrh. bis zum Ende des VII. Jahrh. andauert. 5. Diese Schwerter sind nicht zu einer Volks­gruppe gebunden, sondern werden im VI.—VII. Jahrh. sowohl von den Awaren, als auch von ihren Begleitvölkern getragen. 6. Sie sondern sich auch von den geraden ungarländischen Germanenschwertern ohne Pa­rierstange ab, 1 7 da letztere zumeist gedrungener, breiter und flacher sind und diese Form ohne Übergang fast bis zur Spitze beibehalten. Die frühawarischen zweischneidigen Schwerter ver­längern sich auf Kosten ihrer Breite und ihre Klingen werden stärker. Diese Änderungen sind schon die Folgen des Reiterlebens. 7. Die vorerwähnte Schwertgattung bildet die organische Fortsetzung der zweischneidigen, geraden Schwertgattungen ohne Parierstange der V.—VI. Jahrhunderte. 1 8 8. Sie gehen im Theiss —Marosgebiet den einschneidigen, geraden Schwertern mit kurzer Parierstange allgemein, den einschneidigen Schwertern ohne Parierstange teilweise voraus. 9. In der Theiss —Marosgegend kamen in der späteren Awarenzeit mit der Gruppe der Greif-und Rankenornamentik ebenfalls nur ge­rade Schwerter vor, Säbel keine. An den untersuchten zweischneidigen Schwertern ohne Parierstange war grösstenteils keine Spur von Tragösen vorhanden. Nur die silbernen, P förmigen Tragösen des Grabes 2 von Kiszombor О und 8 von Deszk G (Abb. 2 ?

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