Erdős Ferenc - Fülöp Gyula - Szakály Ferenc: Polgárdi története - Fejér Megyei Levéltár közleményei 22. (Székesfehérvár, 1997)

Die Geschichte von Polgárdi

vorallem die letzten Jahrzehnten davon in entsprechender Wirtschaftskraft überstanden haben. Zu diesen Dörfern gehörte auch Polgárdi. Seine Einwohner hatten sich im Jahre 1692 vor der Vorstandsschaft des neuorga­nisierten Komitates Fejér wegen der damals unerträglichen mi­litärischen Lasten beschwert. Die Erhaltung bzw. Erhöhung der Bevölkerung und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit waren die wichtigsten Aufgaben der Jahre nach der Hinausjagung der Türken gewesen. 12 Hörigenfamilien waren aus der Siedlung Szentmiklós (Komitat Somogy) nach Polgárdi gezogen. Am Ende des 17. Jahrhunderts waren in Polgárdi 52 Unter­saßenfamilienhäupte gelebt. Anzahl der Häusler war insgesamt 1, der Insassen aber 24. Die Vermögensverhältnisse der steuer­zahlenden und zu verschiedenen Dienstleistungen ver-pflichteten Bevölkerung waren sehr unterschiedlich gewesen: 48% von ihnen verfügten weder über Acker noch Wiese. Sie bildeten die unterste Stufe der Insassen, und hatten mit ihrer Arbeitskraft die Bearbeitung der Felder der wohlhabenden Saßen und der unter Verwaltung der Gutswirtschaft stehenden Ackergebiete gesichert. Die nationalen Anstrengungen von Ferenc Rákóczi wurden im Winter von 1703-1704 auch in Transdanubien bekannt. Als im Januar des Jahres 1704 Sándor Károlyi mit 500 „Kuruzen" aus dem „Csallóköz" auf dem Donaueis übersetzt, und seinen Feldzug in Transdanubien begonnen hatte, wurden die nationalen Unab­hängigkeitsanstrebungen im ganzen Komitat sehr schnell verbrei­tet. Am 16. Januar 1704 wurde Székesfehérvár von Kuruzen-trup­pen erobert. Die Bevölkerung der Dörfer in der Nähe des Komi­tatssitzes wurde Anhänger von Rákóczi. Der Kriegserfolg der Kuruzen war nicht dauerhaft, kaiserischer Feldmarschall Heister hat die Stadt am 9. April zurückerobert. Auf die Kuruzenanhänger Bevölkerung der Dörfer wartete Vergeltung. Eine Base der Székesfehérvár umschließenden Kuruzentrup­pen war Polgárdi gewesen, daher wurde von den österreichischen Kriegskräften immer wieder angegriffen. Mitte Februar 1707

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