ARHIVSKI VJESNIK 10. (ZAGREB, 1967.)

Strana - 24

Da es dem Admiral unmöglich erschien, innerhalb der 3 stündigen Frist eine Einigung mit den Meuterern aller übrigen Schiffe zu erzielen, richtete er an das KHKmdo das Ersuchen, die Frist zu verlängern 12 , was bis 3 Uhr 30 nm. zugebilligt wurde. Um 1 Uhr nm. erschien auf »St. Georg« Seefähnrich d. Res. Sesan (Ra­gusäer). Sesan der sich selbst als geistiges Haupt der Bewegung einsetzte, teilte der Mannschaft mit, dass er durch Radiodepeschen verständigt sei, wonach zur selben Zeit auch auf den Ententeflotten Revolten zur Herbei­führung eines sofortigen Friedensschlusses ausgebrochen seien und haran­guierte die Mannschaft, nicht nachzugeben. Schon um diese Zeit konnte bemerkt werden, dass die Ansprache des Sesan einen Teil der Mannschaft abwendig machte und letztere an die Offiziere Anschluss suchte. Ein weiteres Abflauen der Bewegung trat auch ein, als das Schiff, »Kron­prinz Rudolf«, welches gegen die Bestimmung des KHKmdos seinen Ankerplatz verliess um sich in die Nähe von »St. Georg« zu legen, von den Landbatterien beschossen wurde. Hiebei verlor »Rudolf« 2 Tote u. 5 Verwundete. Etwas später verliessen die Kreuzer »Novara«, »Helgoland« und sukzessive alle Zerstörer und Torpedoboote den Ankerplatz der Meuterer, liefen mit weissen Flaggen in die innere Bocche ein, von wo der Kömmandant der Torpedoflottille dem KHKmdo die völlige Wiederherstellung der Ordnung auf dieser Flottille meldete. Sesan Hess zu dieser Zeit den Stab des »St. Georg« versammeln und teilte ihnen durch seinen Wortführer Bootsmann Rasch mit, dass er das Kommando übernommen habe, die Offiziere in den Kabinen zu verbleiben haben, wo sie bewacht werden. Auf eine Vorhaltung des Admirals, welche Konsequenzen das Beharren der Meuterer nach ziehen werde, antwortete Rasch »bei jeder Revolution muss Blut fliessen, es ist genau so wie in Russ­land, mit dem System muss gebrochen werden« 13 . Auf Grund der Rückkehr der Torpedoflottille zum Gehorsam wurde vom KHKmdo über Befehl des kmd. Gen. in BHD., da die Hoffnung bestand, der Bewegung im Laufe der Nacht Herr zu werden, die Frist bis zu 3. Feber 10 Uhr vm. verlängert. 3. Feber. Im Verlaufe der Nacht zum 3. Feber gelang es den Offizieren, auf den noch meuternden Schiffen durch den Einfluss der loyal verbliebenen Mann­schaft den Abfall von den Meuterern zu vergrössern, so dass am 3./II in der Früh die Mannschaft aus eigener Initiative sich den Offizieren wieder unter­ordnete und das Kommando übergab. Kurz vorher war die vom Flotten­kommando aus Pola entsendete III. Schlachtschiffdivision eingelaufen. Sesan und seinen 2 Komplizen 14 gelang es im letzten Moment mit einem Flugzeug zu flüchten. Ca. 500 an der Empörung hauptbeteiligte Matrosen wurden verhaftet und im folgenden standrechtlichen Verfahren 15 Bootsmannsmaat Franz RASCH, Matrose I. Kl. Anton GRABAR und Jerko SISGORIC vom S. M. Schiff »St. Georg«, dann Matrose Mate BERNICEVIC von S. M. Schiff »Gäa« wegen Verbrechens der Empörung nach Paragraph 167 des MilStrgb. 16 zum Tode 24

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