ARHIVSKI VJESNIK 1. (ZAGREB, 1958.)

Strana - 195

Die Telephonische und Hughes-Verbindung blieb aufrecht und werden am ersten Tage sämtliche Depeschen zugestellt und abgehende anstandslos befördert. Um das Senden mit grosser Energie zu verhindern wurde sofort die Hauptsiche­rung der grossen Anlage im Dynamoraum entfernt. Die Telegraphisten arbeiteten, wenn sie zum Geben gezwungen waren, mit Hafensender und mit verstimmter kleiner An­tenne. Als sich die Lage am Nachmittage des 2. 1. M. verschärfte, wurde der loyale Matrose I. Klasse Valentin SAMAR2IJA mit weitern kleinen Zerstörungsarbeiten am grossen Sender beauftragt, welche er pünktlich und pflichttreu durchführte. Die meuternde Mannschaft war in der Nacht vom 2. auf den 3. 1. M. längere Zeit bemüht, den grossen Sender in Stand zu setzen, was ihnen jedoch mit Rücksicht auf ihre mangelnde Fachkenntnis nicht gelang. Die Fachleute (Telegraphisten und Elek­triker) gaben sich unter Anwendung von Ausflüchten zu dieser Arbeit nicht her. Gleich nach Beginn der Aufstandsbewegung waren von mir sämtliche Schiffsbewe­gungen (Dampferkonvois) telephonisch beim Verteidigungsbezirkskommando iz Ca­stelnuovo und Seetransport Expositur Zelenika sistiert worden. Torpedoboot »94« mit 2 Dampfern wurden in Gravosa gestoppt, Torpedoboot »96«, welches im Auslaufen nach Antivari (für Geleite nach Durazzo) begriffen war, einberufen. S.M.S. »Scharf­schütze« befand sich seit Mittag auf der Fahrt nach Durazzo, um von dort Dampfer zu holen. Um über die Verhältnisse an Bord informiert zu sein, wurde S.M.S. »Scharf­schütze« radiographisch beauftragt, seine Position zu melden, welche mit Route und Fahrgeschwindigkeit übereinstimmte. S.M.S. »Scharfschütze« führte seine Mission voll­kommen durch und lief am Morgen des 2. 1. M. mit Dampfer »Gorizia« in den Golf von Cattaro ein und vertäute sich zur Kohlenergänzung in Spilica. SM. Torpedoboot »65« lief am Abend des 1. Februar von Sebenico ein, wurde vom Fort Spitze d'Ostro gestoppt und vom Vorstand der Signalstation Ostro über die Vorfälle im Golf von Cattaro unterrichtet. Torpedoboot »65« meldete hierauf, Kohle vom Fort (Beleuchtungs­ableilung) zu übernehmen, lief jedoch in der Folge ohne Kohlenergänzung nach Gravosa aus. S.M.S. »Csepel«, welcher als Vedette für ein Dampferkonvoi nach Durazzo ab­gehen sollte, konnte nicht mehr gestoppt werden, da die Signalmittel um diese Zeit vollkommen in den Händen der Meuterer waren. Das Schiff lief gegen 3 h p. m. aus und versuchte mit hoher Fahrt das BarrikadentOT zu erreichen. Als S.M.S. »Csepel« auf die Höhe S.M.S. »Sankt Georg« kam, wurde gegen ihn vom Bug S.M.S. »Gäa« und von der Brücke S.M.S. »Sankt Georg« je ein scharfer Schuss aus 47 m/m S.F.K, abgegeben, ohne zu treffen. Der Schuss von S.M.S. »Sankt GeoTg« wurde ebenfalls von einem an Bord gekommenen Mann S.M.S. »Gäa« (Heizer 3. Klasse Anton BERNOBIĆ) abgefeuert, Mittlerweile war S.M.S. »Csepel« auf Preidistanz gekommen und konnte ihm der Stabschef den Befehl zum Zurückkehren in die Ver­täuung und Feuer abbrennen durch das Megaphon zurufen — welcher Befehl durch­geführt wurde. (Es war nämlich schon vorher das Kriegshafenkommando gebeten worden, etwaiges Auslaufen von Einheiten zu verhindern.) Zu diesem Zeitpunkte wurden die auf Beilage 2 verzeichneten Depeschen an Flottenkommando und Verteidigungsbezirkskommando abgegeben. — 195 —

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