A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)

AUFSÄTZE

brachten, waren Fleischer. Unter den Personen, die die kleinste Weinernte einbrach­ten, waren nur 2% Fleischer. Dies erklärt zugleich auch, warum sich fast immer ein Fleischer im Stadtrat befand. An der Leitung der Zunft beteiligten sich die reicheren Meister. Neben der Zunftleitung spielte natürlich auch die Vollversammlung der Mitglie­der eine große Rolle. In den Zunftbüchern kann diese leider von den Sitzungen der Lei­tung nicht unterschieden werden. An der Wahl der Zunftmeister („do man czechmaister gemacht hat") nahm sicherlich jedermann teil. Nach den Bestimmungen des Zunftbriefes wurde diese nach dem Tag des Heiligen Georgs abgehalten, als man auch über andere Angelegenheiten verhandelte. Wenn die beiden Zunftmeister und die acht Meister erwähnt werden, dann ist gewiss, dass es sich hierbei nur um die Zunftlei­tung handelt. In der Mehrzahl der Fälle ist nur eine Tätigkeit vor den „Meistern" ge­nannt, was ebenso eine Mitgliederversammlung wie auch eine Sitzung der Zunftleitung sein konnte. Oftmals tagten sie auch mehrmals im Monat. Es gab auch re­gelrecht festgelegte Tage. Ein solcher war Fasching, an dem man in der Regel Rechen­schaft ablegen ließ. Nach 1509 stellte man an diesem Tage die Liste der Burgrecht-Schuldner zusammen. Dieses Datum ist auch deshalb interessant, weil es sich um den Tag des Volksfestes in der Stadt handelte. 174 Die Vergabe der Fleischerei­en und die Zuteilung der Gesellen geschahen am dritten Sonntag der Fastenzeit, an oculi. Man versammelte sich regelmäßig am Schwarzen Sonntag, also am zweiten Sonntag vor Ostern, und an vielen anderen Tagen. Beinahe alle Tage der Woche ka­men an die Reihe. Neben der Verabschiedung von Statuten, neben Wahlen sowie Ver­waltungsangelegenheiten und der Rechenschaftslegung wurde auch über einzelne Angelegenheiten der Mitglieder geurteilt, so beispielsweise am 6. März und am 29. September 1522. Wer die Aufgabe hatte, das Zunftbuch zu führen, konnten wir nicht ausfindig machen. Wir haben von der deutschen Fleischerzunft gesprochen, obwohl dieser mehrere Personen mit ungarischen Namen angehörten. Dies gibt einen Hinweis darauf, dass wir - wahrscheinlich aufgrund von Heirat - auch mit einem Prozess der Magyarisie­rung zu rechnen haben. Theoretisch gibt es drei Möglichkeiten, um eine Person als Ungarn bzw. Ungarin zu definieren: wenn der Familienname ungarisch ist, wenn der Vorname eine ungarische Form hat oder wenn man den Vornamen - nach ungarischer Art-nach dem Familiennamen schreibt. Die ungarischen Familiennamen, die in latei­nischen Urkunden zu finden sind, kommen hingegen nicht in Frage, weil es sich - wie wir gesehen haben - häufig um Spiegelübersetzungen handelt. Auch ungarische Fami­liennamen selbst beweisen gar nichts, ganz zu schweigen vom Namen der Familie Aldot, die sicherlich deutscher Herkunft war, und den ungarisch klingenden Namen Hans (János) Antal (nur seine Witwe tritt in Erscheinung), Stephan (István) Cserbo­174 KÜHNEL, HARRY: Die städtische Fasnacht im 15. Jahrhundert. Das disziplinierte und öffentlich finanzierte Volksfest. In: DINZELBACHER. PETER/MÜCK, HANS-DIETER (Hrsg.): Volkskultur des europäischen Spätmittelalters (= Böblinger Forum, Bd. 1). Stuttgart 1987, S. 109-127.

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