Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)
III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás
sie waren schon zurückgeblieben, auch schulisch. Es hat geendet in den 1950er Jahren", berichtete Maria Walter. Danach wurden die Ankömmlinge auch im Dorf einheitlich als Flüchtlinge behandelt, obwohl die gesellschaftliche Wertung des Flüchtlingsstatus noch jahrelang negativ war. Über die gesellschaftliche Diskriminierung der Flüchtlinge sprach Johann Walter wie folgt: „Sie (die Einheimischen M.F.) waren uns gegenüber sehr reserviert. Ich kann es ja verstehen. Hier war alles zerbombt. Durch den Krieg. Sie hatten auch sehr vieles erlitten. Und sie mußten noch uns aufnehmen. Das war eine Belastung für sie, wenn ihr Haus halb zerbombt war. Sie hatten nur 34 Zimmer. Sie mußten noch welche bei sich aufnehmen. Sie waren auch verpflichtet, etwas zur Verfügung zu stellen, was ihnen auch gefehlt hat. Sie hatten eine konservative Einstellung. Sie hatten hier ihre Dorfgemeinschaft und noch Fremde. Die durften nicht rein. Wenn man reingekommen ist, war man immer Fremder. Es hat zu diesen Differenzen geführt. Das hat 1015 Jahre gedauert, bis sie sich langsam annahmen und integrierten." Auch Franz Wida setzt die Zeit, als die Diskriminierung der Flüchtlinge aufhörte, in den 60er Jahren an. „Als Flüchtling habe ich mich in den 60er Jahren nicht mehr gefühlt. Von 1960 bis 1965 (...) dann habe ich mich hochgeschafft, daß ich kommandieren konnte. Und die Hiesigen habe ich kommandiert. Dann war ich praktisch kein Flüchtling mehr." Das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Das Aufeinander-Angewiesen-Sein stärkte das Zusammengehörigkeitsbewußtsein der ehemaligen Ungamdeutschen. Das determinierte auch die Arbeit derjenigen Befragten, die die Gemeinschaftsvertretung wahrnahmen: Josef Auth, Dr. Paul Ginder, Josef Schmidt, Andreas Schmidt, Heinrich Becht, Karl Wenes, Julius Schmidt. Das Zusammengehörigkeitsgefühl erschien auch im alltäglichen Leben. Man brauchte es einfach, um die Hindernisse leichter überwinden zu können. Eva Bischof berichtet davon wie folgt: „Wie wir in Stuttgart angekommen sind, da waren wir natürlich fremd, wir haben niemanden gekannt, aber es hat sich herausgestellt, daß sehr viele von unseren Nachbarorten hier waren. Da waren sehr viele aus Gerényes, Tékes, Nagyág, und aus Szalatnak waren auch einige da. Dann habe ich noch einige getroffen, die ich auch schon daheim gekannt habe, die von Jágónak sind. Wir drei Geschwister haben uns immer zusammengetan und sind dann ausgegangen. Dann haben wir ja die anderen kennengelernt, so daß es für uns nicht schwer war. Sie haben Unterhaltungen gehabt." Das Zusammengehörigkeitsbewußtsein bestimmte auch das Zustandekommen von Ehen. Josef Brasch erklärte, daß er bewußt danach strebte, eine Frau zu heiraten, die ebenfalls Flüchtling war.