Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 16. (Budapest, 1997)
HORVÁTH Hilda: Ráth György (1829-1905) főigazgató az Iparművészeti Társulat élén
ungarischen Kunsthandwerker und Meister dem Verein bekannt wurden: 1887 stellte er die gedruckten Teppichmuster und Zeichnungen der Tuchfabrik von Neusohl (Banská Bystrica), die Arbeiten von Lázár Nagy, vor, 6 wobei er die Bedeutung des Entwurfs für das Kunstgewerbe hervorhob. Er schätzte auch die Tätigkeit des Bildhauers und Lederschneiders Gyula Jaiser sehr hoch und wollte den Lederschnitt in Ungarn wieder einbürgern. 7 Desweiteren förderte er unter anderen auch die Herstellung liturgischer Paramente in Ungarn. 8 1894 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins gewählt, 9 von da an umfaßten seine Bemühungen die gesamte Tätigkeit des Vereins. Er saß in den Sitzungen im Präsidium, vertrat die Interessen des Vereins an den unterschiedlichsten Foren, verschaffte dem Verein Unterstützungen von Ministerien und sonstigen Stellen, unterzeichnete Verträge. Unter seiner Leitung war man bemüht, den ungarischen Künstlern Arbeit und Aufträge zu verschaffen, man schrieb Preise aus, vor allem für Entwürfe für das Kunstgewerbe. Im Jahr 1896, anläßlich der Millenniumsausstellung stellte der Verein in einer selbständigen Gruppe aus, jedes Stück wurde nach Originalzeichnungen ausgeführt, es war der Augenblick, in dem Entwurf und Ausführung auch in der Person deutlich voneinander getrennt wurden. 10 Für Handwerker, die sich an den Verein wandten, wurden bei namhaften Künstlern Entwürfe bestellt. Wer es nötig hatte, konnte zu Neuerungen und Investitionen Kredit aufnehmen (zum Beispiel 1898 Fülöp Ö. Beck). Es war eine Neuerung von Rath, daß den Handwerkern kein Bargeld ausgezahlt, sondern Aufträge verschafft und künstlerische Unterstützung gewährt wurden. 11 Im Interesse der Förderung des heimischen Gewerbes war Rath bereit, am großzügigen Industrieförderugsprogramm des Handelsministers mitzuwirken. 12 Der Handelsminister beauftragte den Kunstgewerbeverein mit der Herausgabe der Folge „Musterblätter", die die Tätigkeit der Kunsthandwerker und Meister mit Entwürfen von künstlerischem Wert zu unterstützen hatte und den Handwerkern einen Weg zu weisen bemüht war; die Redaktion war die Aufgabe Raths. Der Verein gab eine Folge von Bronzebüsten hervorragender Gestalten der ungarischen Vergangenheit in Auftrag, die Ausführung, den Vertrag mit der Giesserei besorgte Rath, wie er auch die Ausführung der Büsten des Kultusministers Ágost Trefort und des Romanciers Mór Jókai vorschlug. 13 Das Modell mehrerer Monumentalskulpturen wurde von den Künstlern erworben, vervielfältigt und zum Kauf angeboten. Rath verfolgte auch die Organisation der Vertretungen auf dem Lande mit Aufmerksamkeit. Unter seinem Vorsitz stieg die Zahl der Mitglieder ununterbrochen, auf seinen Vorschlag hin genossen die neuen Mitglieder Vergünstigungen. 14 Der Kunstgewerbeverein und das Kunstgewerbemuseum arbeitete eng zusammen, dies kam vor allem in der Organisation von Ausstellungen und der Herausgabe von Veröffentlichungen zum Ausdruck: Die Vorarbeiten und die Kosten wurden zwischen dem Museum und dem Verein aufgeteilt. Die Weihnachtsausstellungen und die gemeinsamen Auftritte im Ausland waren die ersten Frücte ihrer gemeinsamen Tätigkeit, hier wurden nur Stücke ausgestellt, die nach Originalentwürfen ausgeführt und von der Jury begutachtet worden waren. Anläßlich der Weihnachtsausstellungen kam es zur Verleihung der Vereinspreise - an der Spitze des Preisausschusses stand der Vorsitzende. György Ráth. Durch Glücksund Gewinnspiele wurde die zeitgenössische Kunst popularisiert, Käufe von Privatpersonen und Sammlern gefördert. Der Verein verfügte auch selbst über ein abgesondertes Kapital zu Käufen und Bestellung von Produkten des Kunstgewerbes. 15 Das hauptsächliche Anliegen des Vereins war die Schaffung und Unterstützung des modernen ungarischen Kunstgewerbes. Im Jahr 1891 lenkte Rath die Aufmerksamkeit des Kultusministers Albin Csáky auf die Stiftung einer Goldmedaille für Kunst-