Közlemények Zala megye közgyűjteményeinek kutatásaiból - Zalai Gyűjtemény 26. (Zalaegerszeg, 1987)

Pintér István: Népi víznyerési módok Hetesben

ISTVÁN PINTÉR: VOLKSTÜMLICHE WASSERGEWINNUNGSMETHODEN IN HETES (Zusammenfassung) Die Beziehung zwischen den Oberflächengewässern und dem Menschen hat in Ungarn eine umfangreiche Literatur. Uber die Forschung der zur Sicherung des Trinkwassers dienenden Werkzeuge, Geräte und ihrer Geschichte kann jedoch nicht das gleiche gesagt werden. Das Land hat wenig mit z. B. Hetes vergleichbare Regionen, wo fast alle Formen der volkstümlichen Wassergewinnungsmethoden beobachtet werden können. Dank der niedrigen Bodenniveauverhältnisse und dem grossen Grundwasserspiegel unterschied zwischen den Dörfern von Hetes machte die Viehhaltung als Existenzbedingung den Bau von verschiedenen Brunnenarten in fast einem jeden Hausstand nötig und erforderte die Instandhaltung und Bewahrung der Quellen, die ein gutes Wasser hatten. Neben den Beziehungen zu der Viehhaltung spielen die Brunnen und Quellen auch unter den Bauten des Gewanns eine bedeutende Rolle. In siedlungsethnographischer Hinsicht bilden sie nähmlich ein organisches Element des Grundstückes bzw. der vom Grundstück abhängigen, funktionellen Bestimmtheit. Mit meiner Arbeit wollte ich einen Uberblick geben über die in den nach dem Friedensvertrag von Trianon in Ungarn gebliebenen Dörfern von Hetes auffindbaren Wassergewinnungsmethoden, Quellen, Brunnen, über die Brunnenarten, ihren Bau und ihren Platz auf dem Grundstück. Die Bedeutung der Quellen in der Trinkwasserversorgung der Dörfer von Hetes war immer gering gewesen, spielte sogar in einigen Dörfern überhaupt keine Rolle. Demgegenüber sind zahlreiche Typen und Varianten von Brunnen aufzufinden. Am meisten verbreitet waren die Haken- und Rollbrunnen. Es sind nur wenige Radbrunnen zu sehen und noch weniger Schwengelbrunnen. In Zalaszombatfa und Szijártóháza finden wir fast ausschliesslich nur Hakenbrunnen, in Szentistvánlak, Bödeháza und Gáborjánháza sind die Rollbrunnen verbreitet. Nur in diesen Dörfern sind Radbrunnen zu finden. In den vergangenen Jahrzehnten wurden auch zwei — drei Ventilbrunnen aufgestellt. Auf dem Lande ist neben dem Hausbau des Brunnengraben die wichtigste gemeinsame Männerarbeit. Unter Brunnengraben werden in Hetes nicht nur die Arbeiten unter der Erdoberfläche verstanden, sondern auch die Fertigstellung des ganzen Brunnens von der Ausgrabung der Erde bis zur Stellung des Deckels des Brunnenkranzes. Die Brunnen, die im Gebrauch sind, werden alle 5—10 Jahre gereinigt. Die Behexung des Brunnenwassers war eine sehr schwere Sünde. Zur magischen Bezauberung der Brunnen waren die Hexen und laut bestimmten Er­zählungen die „Feuermänner" fähig. Mit den im Brunnen wohnenden Wasser­schlangen und Fröschen pflegt man in Hetes den kleinen Kindern einen Schreck einzujagen. Leider blieben nur wenige Gebräuche und Glauben im Zusammenhang mit dem Brunnengraben erhalten, und auch diese geraten langsam in Vergessen­heit. Der Wert und die Achtung vor den gebrabenen Brunnen ist aber unge­schwächt.

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