Tanulmányok Deák Ferencről - Zalai Gyűjtemény 5. (Zalaegerszeg, 1976.)

SZABAD GYÖRGY: DEÁK FERENC ÉS A REFORMKORI SZÉCHENYI–KOSSUTH-VITA - FERENC DEÁK UND SZÉCHENYI—KOSSUTH KONTROVERSE IM REFORMZEITALTER

FERENC DEÁK UND SZÉCHENYI—KOSSUTH KONTROVERSE IM REFORMZEITALTER (Resümee) In dieser Abhandlung erörtert der Verfasser, wie Ferenc Deák — diese hervor­ragende Persönlichkeit der ungarischen oppositionellen Reformbewegung — in der Debattenserie der Jahre 1841—1848, Stellung nahm. Die Debatte wurde vom Grafen István Széchenyi, der schon ein Jahrzehnt früher für notwendige Reformén aufget­reten war, gegen das konsequent antifeudale und antiabsolutistische Programm Kos­suth's, gerichtet, da er die Politik Kossuth's für zu radikal hielt. Er weist auf teil­weise noch unveröffentlichter, zumeist aber schon veröffentlichten, jedoch erst we­nig verarbeiteten Quellén nach, daö Deák auf jede Wendung der Diskussion mit un­verkennbarer Eindeutigkeit reagierte, die Angriffe Széchenyi's verurteilte und in jeder wesentlichen Diskussionsfrage den Standpunkt Kossuth's teilte oder mit die­sem zumindest sympathisierte. Er áuöerte seinen Standpunkt allgemein in seiner Korrespondenz bzw. in seinen politischen Privatbesprechungen oder — recht háufig — in mit Széchenyi unter vier Augen geführten Gespráchen, der vergeblich ver­suchte ihn von der Opposition zu distanzieren. Doch in den Jahren 1844—45, als Deák in den oppositionellen Aktionén zur Förderung der ungarischen Industrieent­wicklung und zur Minderung der wirtschaftlichen Abhángigkeit sowie in den Be­wegung der freiwilligen Steuerverpflichtung des Adels eine tátige Rolle übernahm, geriet er mit Széchenyi auch vor der politischen Öffentlichkeit in Gegensatz. Nach 1845 versuchte Deák eine Zeit lang Kossuth und die hinter ihm stehenden führen­den Oppositionellen von der Ausgabe eines umfassenden Reformprogramms zurück­zuhalten, da er befürchtete. daö eine eindeutige Formulierung der Zielsetzungen die Wankelmütigen abschrecken könnte. Er mifibilligte zwar zutiefst, daB Széchenyi einen führenden Regierungsposten annahm, riet er doch zur Zurückhaitung in der öffentlichen Verurteilung des Grafen und seiner Anhánger, um ihnen die Möglich­keit offen zu lassen, nach Ernüchterung aus den Illusionen bezüglich der Reform­bereitschaft Metternicíis und seiner „neukonservativen" ungarischen Mitarbeiter, den Weg in das Láger der nach tatsáchlichen Reformén wirklich Strebenden zu finden. Im Jahre 1847 jedoch, inmitten einer zunehmenden auBen- und innenpoli­tischen Spannung, nach der die Regierung unterstützenden Programmentfaltung der Konservativen Partei, übernahm Deák schlieBlich auf Grund des Konzeptes Kossuth's die endgültige Formulierung des umfassenden oppositionelles Reform­programms, obzwar Széchenyi in seiner verbittersten Flugschrift dagegen auftrat, dafi die Opposition die Rolle des Reforminitiators spiele. Im Február 1848, als Szé­chenyi seinen letzten Spaltungsversuch unternahm, bejahte Deák schon vorbehalt­los die Politik des inzwischen zum Leiter der Opposition im Reichstag gewordenen Kossuth's. Die Arbeit begründet die Stellungnahme Deák's im Gegensatz zwischen Széche­nyi und Kossuth im Reformzeitalters damit, daB der hervorragende Politiker die Opposition — entgegen früheren Feststellungen der Historiker — nicht aus bloBer „glaubenloser Pflichterfüllung" sondern aus Überzeugung unterstützte, indem er mit ihren wichtigsten Zielsetzungen übereinstimmte.

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