Tanulmányok Deák Ferencről - Zalai Gyűjtemény 5. (Zalaegerszeg, 1976.)

SZENTMIHÁLYI IMRE: GÖCSEJ TERÜLETFOGALMÁNAK ALAKULÁSA (Deák Ferenc Göcsejről) - ENTSTEHUNG DES GEBIETSBEGRIFFES „GÖCSEJ" (F. Deák über das Göcsej-Geoiet)

ENTSTEHUNG DES GEBIETSBEGRIFFES „GÖCSEJ" (F. Deák über das Göcsej-Geoiet) (Resümee) Das Göcsej-Gebiet ist eine in geographischer, ethnographischer und idioma­tischer Hinsieht gleichermaŰen eigenartige Landschaft Südwestungarns, im Komitat Zala, etwa zwischen den Flüssen Zala, Kerka und Válicka gelegen. F. Gönczi, der hervorragende Ethnographiker dieser Gegend zog ihr 1914 zweierlei Grenzen: eine geographische und eine etwas weitere ethnographische Grenze. Bei dieser Abgrenzung wurde der, historisch-gesellschaftlich — etnogra­phisch differenzierte, früher vom Kleinadel bewohte zentrale Teil des Gebietes, die Gegend der „Szeg" genannten Einzelgehöfter nicht in Betracht gezogen. Von jüngeren Forschern wird aber die geographische bzw. ethnographische Grenzziehung Gönczi's — trotz Wahrnehmung des abweichenden Charakters der „Szeg" — über­nommen, oder aber bezeichnen sie ein wesentlich gröfieres Gebiet als Göcsej, wobei sie gleichzeitig über die von Fali zu Fali abweichenden Teile Angaben „statistischer Genauigkeit" bekanntgeben. Der Verfasser untersucht — als erster Schritt zu einer genaueren Land­schaftsbestimmung — wie bei Gönczi diese weiteren Doppelgrenzen entstanden sind. Hierzu überlickt er die Wandlung des Gebietsbegriffes Göcsej von den ersten bekannten Angaben (1689) bis zu Gönczi. Die Klárung dieser Frage wird durch eine Schrift des jungen Deák's, der „Weiser des Vaterlandes" über die Grenzen Göcsej s im Jahre 1827 erleichtert. Ende des 17. Jahrhunderts (in 1689) betrachtete man nur noch die Gegend der „Szeg" als Göcsej. Auch der in den 1810-er Jahren hier lebende erste Forscher des Göcsej's Ádám Pálóczi Horváth, berichtet in diesem Sinne. Das in den „Szeg" und derén Umgebung lebende Volk hált auch heute noch ausschlieBlich dieses Gebiet für das Göcsej. Diese, scharfe Grenzen nicht kennende, vielmehr die Be­sonderheiten berücksichtigende Auffassung können wir als Volksbewusstsein be­zeichnen. Gönczi's Meinung ist gegensátzlich: er gibt ein wesentlich gröBeres Gebiet als blofl die „Szeg" an; zieht rund um dieses scharfe geographische Grenzen, wobei er das ethnographische Göcsej — ebenfalls scharf abgegrenzt — als noch gröBer angibt. Diese Auffassung láBt sich letzten Endes auf das allgemeine Bewusstsein des Adels zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurückführen, das sich in den 1810—1820er Jahren entwickelt hat und dessen erste Spur in Deák's Brief vom Jahre 1827, auf­zufinden ist. Die weitere Gestaltung dieses Bewusstseins láBt sich gut verfolgen. Gönczi's geographische Grenzen sind alsó nicht wissenschaftlich belegt. Das selbe kann auch in bezúg auf die sog. ethnographischen Grenzen behautet werden. Der Verfasser betont, daB die genauere (zwar streifenförmige) Abgrenzung eine wesentliche theoretische und praktische Frage darstellt, derén vollkommene Klá­rung eine vielseitige weitere Forschung erfordert. Er schlágt vor, daB die Forscher bis dahin, provisorisch das Gebiet der „Szeg", als das ethnographische Göcsej auf­fassen sollen, da die Abgrenzung Gönczi's zweifellos falsch ist. Das geographischer Göcsej ist nach Meinung der Geographen gröBer, es erst­reckt sich im Südosten bis zum Berek-Bach, ist aber doch bedeutend kleiner, als nach der Auffassung Gönczi's, lm Falle einer anderen nahen eigenartigen Land­schaft, der Hetes, hált er den westlichen Teil des von Gönczi angegebenen Gebietes für das historische und bewuBte Hetes, wobei sich aber das im ethnographischem Sinn genommene Hetes gegen Süden weiter, bis zur Mur erstreckt. Das in diesem Resümee kurz Mitgeteilte wird in der Arbeit anhand von zwei Karten veranschaulicht.

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