Vízügyi Közlemények, 2003 (85. évfolyam)
1. füzet - Szesztay Károly: Bolygónk életterébe illeszkedő gazdálkodás irányai és vízgazdálkodási vonatkozása
70 Szesztay Károly löst werden. Voraussetzung und Ausgangspunkt einer ökologisch orientierten Wirtschaftsführung ist eine Überprüfung der demographischen und kulturellen Grundlagen der Bevölkerung, wobei man mit den Fakten und weitgehenden Konsequenzen der Bevölkerungsexplosion der letzten fünf, insbesondere aber der letzten drei Jahrzehnte (Bilder I und 2) konfrontiert wird, wie z.B. mit der Zerstückelung des Mutterbodens, mit der weit über die Neubildung hinausgehenden Inanspruchnahme der Wasservorräte sowie mit der nun schon unbeherrschbar gewordenen Ausdehung der AIDS-Krankheit vor allem in Afrika und den verarmten Ländern anderer Erdteile. Bei dem Verständnis und bei der Behandlung der Ursachen und der Symptome der infolge der Verzerrung der europäischen Zivilisation entstandenen Gesellschafts- und Umweltskrisen kann eine fallstudien-mäßige Analyse des Schicksals vergangener Zivilisationen, ihrer Geburt, Blütezeit und ihres Niederganges (Bild 3) nützliche Anhaltspunkte bieten. Um die ökologischen und wirtschaftlichen Bedingungen der Nachhaltigkeit ggf. formulieren und systematisieren zu können, werden weit umgreifendere und wirtschaftsorientiertere Kenntnisse über die allgemeine Zusammenhänge der Anatomie und Hygienie des pflanzlichen Lebensraums (Bilder 4 und 5) sowie über die Auswertung der wasserhaushaltlichen und weitreichenden Umweltauswirkungen der anthropogenen Veränderungen der Flora (Bild 8) benötigt, als es bislang der Fall gewesen war. Sowohl die intensive Landnutzung der Gewässersysteme des Donautales und des Karpatenbeckens, als auch der —infolge einer beträchtlichen Zunahme der Ernteerträge — erfolgende Rückgang des arealen Anspruches der Pflanzenproduktion, zusammen mit einer weitsichtigeren Behandlung der Hochwasserprobleme erfordern eine bis zu den prinzipiellen Grundlagen zurückgreifende Untersuchung der Wasserhaushalts-Beziehungen der Flutgebiets-Ökologie (Bild 6). Bei dieser Annäherung treten die Aspekte einer nachhaltigen Wirtschaftsführung als eine Bedingung des inneren und äußeren Gleichgewichtes und der Gleichgewicht-Erhaltung der aneinander anknüpfenden, sich rasch oder langsam verändernden Faktorenpaare auf, was, methodologisch gesehen, oft auch zur Erschließung der - die Beziehung zwischen raschen und langsamen Faktoren kennzeichnenden — jahreszeitlichen „Schlingenkurven" führen kann (Bild 7). Die zwecks Untersuchung der wasserhaushaltlichen Auswirkungen des —in historischem Maßstab erfolgten - Rückgangs der ungarischen Waldgebicte durchgeführten vergleichenden Analysen ergaben, daß die Verdunstung der von Anfang April bis Ende September dauernden Vegetationsperiode, auf das heutige Landesgebiet sowie auf annähernd gleiche Werte des Niederschlags und der Oberflächenradiationsbilanz bezogen, um etwa 20 mm/Jahr niedriger wurde (von etwa 350 auf 330 mm/Jahr zurückging) (Bild 8.A). Die historischen Daten haben auch die frühere Hypothese bzw. Erkenntnis bekräftigt, daß zwischen den Größen der waldbedeckten und der regelmäßig überfluteten Gebiete negative Korrelation besteht und daß letztere vor und nach den großräumigen Gewässerregulierungen durch unterschiedliche Gleichgewichtsbedingungen gekennzeichnet wurde bzw. wird (Bild 8.B). Auf dem Gebiet der Energieressourcen bedeutet die Aufwertung der Umwelt, daß die auf Kohlenwasserstoffen (Kohle, Erdöl, Erdgas) basierenden Technologien allmählich durch solche ersetzt werden müssen, welche die sich erneuernden Energiequellen nutzen und die Umwelt mit keinen schädlichen Abfallen belasten. Die ersten Zeichen, bahnbrechender Bedeutung, machen sich in den globalen Bestrebungen der letzten beiden Jahrzehnte entschieden bemerkbar und rücken, neben der Nutzung der Windenergie, auch die Problematik der Wasserkraftwerke in eine neue Beleuchtung (Bild 9 und Tabelle 1).