Vízügyi Közlemények, 2003 (85. évfolyam)
3. füzet - Rövidebb tanulmányok, közlemények, beszámolók
522 Pálfai Imre Die Vernässungsgefährdungs-Karte Ungarns von Dr.-Ing. Imre PALPAI Zur kartenmäbigen Abgrenzung der durch Verniissungsschäden gefährdeten Gebiete Ungarns mußten zuerst die Grenzen der Flachlandeinzugsgebiete bestimmt werden. Solche Einzugsgebiete sind größtenteils in der Großen und Kleinen Tiefebene, in geringerem Ausmaß entlang der Drau, der Sió-Sárvíz, der Kapos und des Balaton-Sees zu finden. Für die somit ausgewiesenen etwa 80 Gebietseinheiten wurde - unter Verwendung von bodenkundlichen und Niederschlagsdatcn, sowie der geometrischen Daten des jeweiligen Einzugsgebietes - das notwendige Maß der spezifischen Wasserableitungskapazität festgestellt. Daraus kann man übrigens annähernd auch auf die Vemässungsgefährdung schließen. Die Erstellung der Vernässungsgefährdungs-Karte erfolgte in zwei Schritten. Im ersten Schritt wurde bestimmt, wie viele Male im jeweiligen Einzugsgebiet während der 20jährigen Periode 1961-1980 eine Überflutung durch Schußpolderwasser auftrat. Diese Zahl wurde durch 20 dividiert und ergab somit die relative Häufigkeit der Überflutung. Die Häufigkeitswertc wurden dann in Tabelle I in vier Gruppen verteilt und mit verbalen Qualifizierungen versehen. Die Gebietsflecke der einzelnen Kategorien wurden unterschiedlich bezeichnet, ihre Grenzen (mit geringeren Ausgleichungen) bestimmt. Somit erhielt man die Karte der Schußpolderwasser-Häufigkeit, die auch als die rohe Variante der Vernässungsgefährdungs-Karte betrachtet werden kann. Im zweiten Schritt wurde die obige Grundkarte der Schußpolderwasser-Häufigkeit der Reihe nach auf die orographische (Höhenlinien-) Karte, auf die bodenkundliche, auf die untief-geologische und die Grundwasserkarte, sowie auf die die Bebauungsarten, die sumpfigen und wässerigen Gebiete sowie die Entwässerungskanäle enthaltende topographische Karte gelegt. Dabei wurden aufgrund jeder dieser Karten - unter Erwägung der Möglichkeiten einer Schußpolderwasser-Bildung - kleinere oder gröbere Korrekturen der Grundkartc durchgeführt. Die verkleinerte schwarz-weibe Variante der somit „finalisierten", jedoch noch immer weitere geringere Korrekturen benötigenden Karte ist in Bild ! zu sehen. Aus der Vernässungsgefährdungs-Karte Ungarns geht hervor, daß ein bedeutender Teil, etwa 60%. des sich auf etwa 45.000 km 2 erstreckenden Flachlandgebiets Ungarns in bedeutendem Maße vom Schußpolderwasser gefährdet ist. Bei einem ungünstigen Zusammentreffen der meteorologischen und hydrologischen Faktoren kann also ein mächtiger Flächenanteil des Landes überflutet bzw. vernäßt werden. Die durch Schubpoldcrwasser am meisten gefährdeten Gebiete (Zone 4) befinden sich in kleineren oder größeren Flecken zerstreut im Landesgebiet, hauptsächlich aber in den tiefsten Teilen der Flußtäler. Ihre Gesamtfläche ist 2300 km 2, also 5% des Flachlandgebietes. Die durch Schußpolderwasscr mittelmäßig gefährdeten Gebiete (Zone 3) schließen sich i.a. denjenigen der Zone 4 an, erstrecken sich jedoch auf eine beträchtlich größere Fläche von 11.800 km 2. Die durch Schußpolderwasser in geringem Mabe gefährdeten Gebiete (Zone 2) haben eine Gesamtfläche von 12.900 km 2, was 29% des Flachlandteiles des Landes ausmacht. Die schußpolderwasser-freien oder nur kaum gefährdeten Gebiete (Zone 1) erstrecken sich auf 18.000 km 2 (40%). Mit Hilfe der Vernässungsgefährdungs-Karte kann der Gefährdungsgrad durch Schußpolderwasser jedes abgegrenzten Gebietsteils des Landes (Einzugsgebiet, Verwaltungseinheit, usw.) mit einer einzigen Kennzahl (BV) charakterisiert werden. Dazu entnimmt man der Tabelle I die den einzelnen Gefährdungskategorien zugeordneten unteren und oberen Häufigkeits-Grenzwerte, bildet deren Mittelwerte und wichtet die letzteren den jeweiligen Gebietsteilen enzsprechend (Gl.l).