Vízügyi Közlemények, 2001 (83. évfolyam)

1. füzet - Hajós Béla: Vízfolyások szabályozása a XXI. században

Vízfolyások szabályozása ci XXI. században 39 Gewässerregulierung im XXI. Jahrhundert von Di:-Ing. Béla HAJÓS Die stürmische Zunahme der Erdbevölkerung stellt die Fachleute der Wasservorratsbe­wirtschaftung und die wasserwirtschaftlichen Dienste vor immer größere Aufgaben. Wie allgemein bekannt, ist das Wasser ein grundsätzliches, unersätzliches Element des Lebens, ein unentbehrlicher Bestandteil der lebenden Organismen. Die biologischen Wasser­ansprüche des Menschen werden jedoch von der in der industriellen und landwirtschaftli­chen Produktion verwendeten Wassermenge weitgehend übertroffen, von welcher aber nur ein geringer Teil in die Natur zurückkehrt, in den meisten Fällen allerdings in verbrauchter, oft sogar verschmutzter Form. Für die Lebewesen ist jedoch die Wasserqualität durchaus nicht gleichgültig. Der Wasserbedarf der Gesellschaft, die verbrauchte Wassermenge, die gesellschaftliche Entwicklung, die Biosphäre und die Umwelt veränderten und verändern sich im Laufe der Zeit in äußerst komplizierten Wechselwirkungen untereinander. In Europa verfügt Ungarn, nach den Niederlanden, über das dichteste Netz von Gewäs­sern sowie Ent- und Bewässerungskanälen. Die Gesamtlänge der ungarischen Flüsse (Bild I) liegt über 2800 km, die Gesamtlänge der Gewässer des Berg- und Hügellandes ist fast 24.500 km, während im Flachland diese Länge, Ent- und Bewässerungskanäle inbegriffen, etwa 40.000 km ist. Die Länge der Betriebsgewässer ist etwa 35-40.000 km. Aufgrund der gesellschaftlichen Erwartungen war das Ziel der Gewässerregulierung während einer langen Zeit lediglich die Ableitung der schädlichen Wässer und der Schutz vor Überflutungen. Die Möglichkeiten der Durchfuhrung der Gewässerbereinigungen wurden je­derzeit auch durch die zur Verfügung stehenden technischen Mittel beeinflußt. Im XIX. Jh., ja sogar bis zum Ende der 1960er Jahre wurden die Gewässerbetten typisch mit Handarbeit bear­beitet. Dabei wurden die Abmessungen des Gewässerbettes, die Volumina der zu verrichten­den Erdarbeiten auf das durchaus notwendige Minimum beschränkt. Bereits am Anfang ihrer Verbreitung wurden die Erdarbeitmaschinen zu den bestimmen­ten Elementen (Leitmaschinen) der technologischen Prozesse. Ihrer wirtschaftlichen Betäti­gung wurden zahlreiche technische und nicht-technische Interessen untergeordnet. Die Ge­währleistung der sog. Kennzahl der Maschinenausnützung erforderte eine Ernöhung der pro Meter herauszuhebenden Erdmenge, als dessen Ergebnis verhältnismäßig große Gewässerbet­ten entstanden. Auch die Ende der 1950er Jahre entstandene Organisation der Wasserver­bände führte zur Überdimensionierung der Erdarbeiten. Der Staat zahlte nämlich seinen Beitrag zu den lokalen Arbeiten öffentlichen Interesses abhänging von der herausgehobe­nen Erdmenge. Der Einsatz von Maschinen erforderte auch die Erstellung entsprechender Gehwege ent­lang der Gewässerbetten, was mit der Beseitigung der im Bett und in seiner Nähe befindlichen Bäume und Sträucher einherging (Bild 2). Im Interesse der Mechanisierung der Instandhaltungsarbeiten an den regulierten Gewäs­serbetten (Mähen, Unkraut-Beseitigung, Entschlammung) wurden von Bäumen, Sträuchern befreite Gewässerbettquerschnitte und Uferstreifen gebildet. In vielen Fällen, besonders in den inneren Gebieten von Städten und anderen bewohnten Gebieten, entstanden kanalartige Fluß­betten (Bild 3). Solange die Gewässerregulierungen von den im Naturzustand befindlichen mächtigen Gebieten verhältnismäßig kleine Teile für die Zivilisation eroberten, bedeutete dies noch keine Gefahr für die menschliche Gemeinschaft. Heutzutage gibt es jedoch kaum noch einige, vom Menschen unberührte Biotope und sogar die Vernichtung ihrer letzten Reste ist vielerorts im

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