Vízügyi Közlemények, 2000 (82. évfolyam)
2. füzet - Illés L.-Konecsny K.: Az erdő hidrológiai hatása az árvizek kialakulására a Felső-Tisza vízgyűjtőben
Az erdő hidrológiai hatása az árvizek kialakulására a Felsö-tisza vízgyűjtőben 197 Hydrologische Auswirkung des Waldes auf die Entstehung der Hochwässer im Einzugsgebiet der Oberen Theiß von Dipl.-Ing. Lajos ILLÉS und Dr.-Geogr. Károly KONECSNY, Ph.D. Das zum Querschnitt Tivadar gehörige Teileinzugsgebiet der Oberen Theiß erstreckt sich auf drei Länder: 61,7% davon (7740 km 2) liegt in der Ukraine. 36,2 % (4540 km 2) in Rumänien und ledigleich 2,1% (260 km 2) in Ungarn (Bild 1). Eine Analyse der für den Wasserhaushalt maßgeblichen Rolle des Waldes ist vor allem vom Gesichtspunkt des Ablaufes der Hochwässer von Bedeutung, auch wenn die Beurteilung dieser Rolle keineswegs als eindeutig bezeichnet werden kann. Die Laubkronen der Bäume, das Untergehölz sowie die Wurzeln halten eine bedeutende Wassermenge zurück, wodurch der Oberflächenabfluß vermindert und die einsickernde Wassermenge gleichzeitig erhöht wird. Während des Winters beeinflußt der Wald auch den Akkumulierungsprozeß des Schnees in bedeutendem Maße. Mit der hydrologischen Rolle der Wälder der Karpaten befassen sich ukrainische Wissenschaftler seit 1959: in den Versuchsgebieten Sol'va und Hripeliv (Bilder 2 und 3). Nach ihren Beobachtungen beeinflußt der Wald in bedeutendem Maße die ökohydrologischen Gegebenheiten eines Einzugsgebietes (Tabellen I bis III), auch wenn dieser Einfluß an sich noch keineswegs ausreicht, die Gefahr eines katastrophalen Hochwassers völlig auszuschalten. Rumänische Forschungen führten zu ähnlichen Ergebnissen (Tabellen IV bis VII). Den Gang der bewaldeten Flächen Ungarns während 1100 Jahre zeigt Bild 4. ihre Verteilung im Jahre 1890 aber Bild 5. Bild б veranschaulicht den Zusammenhang zwischen den Wäldern und den wässerigen Gebieten. Die Wälder der im Einzugsgebiet der Oberen Theiß befindlichen Tiefebenen von Szatmár und Bereg werden in den Bildern 7 und 8 veranschaulicht. Die von 1850 bis 1987 stattgefgundenen Veränderungen der Wald- und Wasserflächen des Komitats Szabolcs-Szatmár-Bereg werden in Bild 9 gezeigt. Zur Erhaltung der Naturschätze des ungarischen Teiles des Oberen Theiß-Einzugsgebietes wurde es zu einer Landschaftschutzzone erklärt (Tabelle VIII). Den 1896 festgestellten Zustand der Wälder charakterisiert Tabelle IX. Das Ergebnis eines Vergleichs der Wälder von 1998 mit denjenigen von 1896 ist für 8 Einzugsgebiete in Tabelle X zusammengefaßt. Zwar sind die ausgewiesenen Veränderungen nicht besonders bedeutend, doch haben sie eine ungünstige Auswirkung auf den Ablauf der Hochwasserwellen. Die Auswirkung des Waldes auf das Abflußregime und auf den Wasserhaushalt wurde auch anhand von Wasserstands- und Abflußdatenreihen untersucht. Es wurde dabei festgestellt, daß — für die 146jährige Reihe der an der Station Nyíregyháza gemessenen Jahresniederschläge ein abfallender Trend von 0,4 mm/Jahr kennzeichnend ist (Bild 12), — während der vergangenden 50 Jahre sowohl die auf den nördlichen Teil der Großen Ungarischen Tiefebene gefallene jährliche Niederschlagsmenge (Bild 13), als auch der Abfluß im Pegelquerschnitt der Theiß zugenommen hat (Bild 14), — es nicht nachweisbar ist, ob die Abflußzunahme der Verminderung der Waldflächen zuzuschreiben ist, da die bis Mitte der 1950er Jahre anhaltende bedeutende Verminderung gestoppt, und stellenweise sogar umgekehrt wurde.