Vízügyi Közlemények, 1963 (45. évfolyam)
4. füzet - VIII. Könyvismertetés
"(61) 6. Die Hochwasser der Marcal und der Raab (von Dipl. Ing. В. Sipos ) Der andere, vom Hochwasser heimgesuchte Landesteil war der Westrand Transdanubiens. Marcal und Raab sind hier südnördliche Nebenflüsse der Donau. Wie es die Beschreibung der Witterungsgründe darstellt, schuf die aussergewöhnlich strenge und dauernde winterliche Witterung auf diesem Gebiet eine besonders ungünstige Lage, als der Mitte Jänner begonnene starke Schneefall den schneefreien, stark durchnässten, sodann 60 — 80 cm tief durchfrorenen Boden mit einer dicken Schneeschicht bedeckte. Anfang März zog infolge Schmelzens der wasserreichen Schneeschicht auf der unteren Strecke der Marcal eine die bisher beobachteten höchsten Pegelstände übertretende Hochflut ab. Infolge des an der im Lageplan bezeichneten Stelle, im linksufrigen Schutzdeich der Marcal erfolgten Deichbruchs überschwemmte die Flut ein Gebiet von cca 4000 ha mit einer Wassermenge von 50 Millionen Kubikmetern. An der Raab entstand in diesem Winter ein erstmaliges Eishochwasser. Ihre bedeutenderen Hochwässer erfolgten nämlich immer in eisfreien Jahreszeiten. Die am Unterlauf des Flusses entstandene Eisversetzung schuf eine kritische Lage, da ein eventueller linksufriger Deichbruch zu einer Überschwemmung von 40 — 50 Tausend Hektaren Land und zahlreicher Siedlungen geführt hätte. Zur Abwehr der Gefahr wurden kleine Schlepper als Eisbrecher eingesetzt und mit Eissprengungen wurden auch sehr gute Erfolge erzielt. 7. Hochwasser der Zagyva und Tarna (von Dipl. Ing. J. Dabolczy ) Das dritte, hochwasserberührte Gebiet war das im nördlichen Landesteil, nördlich des Donau — Theiss — Winkels liegende Tal der Zagyva und Tarna. Das Gros des 5777 km 2 messenden Einzugsgebiets des Tales ist Gebirgs- und Hügelland. Dementsprechend sind seine Hochfluten sehr heftig, sie erreichen das Flachland binnen 12 — 16 Stunden. Die gefährlichen Hochwässer des Gebietes verursachte die starke Schneedecke, bzw. der mit deren Schmelze gepaarte Niederschlag. Das bisher bekannte höchste Hochwasser des Tales ist das vom März 1963. Es entstand aus dem auf die 50 — 100 cm starke, wasserreiche, schmelzende Schneedecke gefallenen 29 mm — Regen. Die Flutwelle scheitelte auf der Flachlandstrecke der Zagyva und Tarna am 13. März. Die Tarna überstieg die bisher bekannten höchsten Pegelstände um 72 cm, die Zagyva um 19 cm. Diese katastrophale Wasserführung führte auch zu einem Deichbruch. Schätzungsmässig hätte die Tarna um 50 cm, die Zagyva um 104 cm höher gescheitelt als die bisherigen grössten Hochfluten, wenn kein Deichbruch erfolgt wäre. Die Häufigkeit der Hochwässer beträgt am Unterlauf der Tarna 0,6 — 1,0%, bei der Zagyva 2 — 5%, je nach den verschiedenen Strecken. Entlang der Tarna gerieten 10 000, an der Zagyva 11 000, insgesamt etwa 21 000 ha landwirtschaftliches Gebiet für kurze Zeit unter Wasser und cca 70 — 75% der inneren Teile zweier Ortschaften wurden überflutet. 8. Hoeli- und Binnenwasser-Abflussmessungen (von Ing. S. Bárányi). Bei den Hoch- und Binnenwässern des Frühjahrs verrichtete der zentrale Hydrographische Dienst Abflussmessungen zur Ermittlung der Scheitelabflüsse und der Wasserspenden. Die wichtigeren Durchflussmessstellen veranschaulicht Bild 8.1, die Messergebnisse Tabelle I und II. Tabelle I enthält den Scheitelstand (6), den grössten Abfluss (7) und die maximale Spende (1/s/km 2, 8) der kleineren natürlichen Wasserläufe, Tabelle II den maximalen Abfluss (8) und die Höchstspende (9)' der künstlichen Entwässerungskanäle.