O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 17. (Budapest, 1976)
Wagner, O. S.: Vergleichende chorologische Untersuchungen an Kleinsäugerpopulationen im Karpatenraum 19-86. o.
Pleistozän kurz vertreten,erscheint am Ende des Holozäns wieder mit Rattus, Die Besiedlung durch asiatische Elemente vollzog sich dabei in wellenähnlichen Fluktuationen auf verschiedenen Wegen: 1. von Südosten her, südlich der Karpaten über die Donauebenen, 2. von Nordwesten her über die Brucker Pforte. Wir determinierten in beiden Gebieten mit der Kleinstarealanalyse refugiale Zentren von postglazialer Ausbreitungsfunktion. Das jüngste Element der rezenten Fauna, Ondatra zibethica, ist adventiv, besiedelt freie ökologische Nischen und verdrängt schon stellenweise ihre edaphische Konkurrentin, Arvicola terrestris. Bei der Erforschung und Klärung der Entstehung alpin-karpatiseher Biota haben die Ergebnisse pollenanalytischer Untersuchungen sowie Fossilbefunde der Paläontologie die Bedeutung und wechselseitige Abhängigkeit und Erhellung synergistischer Probleme verdeutlicht und uns in unserer Auffassung betreffs des Vorhandenseins alpin-karpatischer und asiatischer Refugialräume bestärkt. Es zeigte sich des Weiteren,dass die rezent-ökologischen und die historischen Begebenheiten des Untersuchungsraumes mit dem rezenten Vorkommen der Fauna in engstem Zusammenhang stehen und in diesem Sinne interpretiert werden müssen.Auch sollte die Determinierung der ökologischen Valenz eines Taxons nur unter Berücksichtigung standortgebundener Spezifikation innerhalb eines Synergismus geschehen. So betrachtet sind die Organismen im Zentrum des Verbreitungsareals mit einem breiten Spektrum ihrer ökologischen Valenz ausgerüstet. Die Ökosysteme sind durch die anthropogene Überformung in diesen - einst mit ausgeglichenen Wechselbeziehungen versehen, heute nur noch naturnahen - Räumen verändert worden. Die komplexen Synergismen wurden durch Abholzung von Wäldern, Meliorationen, Expansion der Siedlungsflächen und Anbau von Monokulturen etc. empfindlich gestört. Diese Umformung der Landschaft manifestiert sich in den hier untersuchten Lebensbäumen zwar noch nicht im gleichen Masse wie in vielen anderen europäischen Ländern, jedoch sind die Ansätze hierzu vorhanden und die Zerstörung der Landschaft und damit der Biota wird nicht ausbleiben, wenn der Mensch seine Erkenntnisse auf natur- und umweltschützerischerEbene hier nicht rechtzeitig anwendet Somit wurden die Taxa "zu Indikatoren für die anthropogene Belastung und Überformung von Landschaften und die Genese von Naturräumen" (MÜLLER, 1971 a-b). Anhang 1. Vorliegende Arbeit stellt eine biogeographische Analyse der Kleinsauger im Karpatenbecken dar mit dem Ziel, die Möglichkeiten zu untersuchen, in wieweit sich Kleinsauger als Bioindikatoren für eine Landschaftsanalyse werwenden lassen.