O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 15. (Budapest, 1974)

Szunyoghy, J.: Eine weitere Angabe zum Vorkommen des Nerzes in Ungarn, nebst einer Revision der Nerze des Karpatenbeckens 75-82. o.

Die Farbe des Felles entspricht vollkommen deren der Unterart M. lutreola transsyl­vanica ÉHIK, 1932. Oben und unten gleich, dunkel zimtbraun, die überaus dichte Un­terwolle etwas lichter, bräunlich grau. Am dunkelsten behaart ist der Schwanz. Un­ter- und Oberlippe leuchtend weiss. Geschlecht unbekannt. Allein der Besitz von weissen Lippen ist aber nach PETZSCH (1966) noch kein eindeu­tiger Beweis für "einen reinen europäischen Nerz" . Weisse Lippen können - seiner Meinung nach - hie und da auch bei Nachkommen entwichener Farmnerze auftreten. Der Umstand aber, dass in dem transdanubischen Gebiet weder vor dem zweiten Weltkrieg noch danach. Farmnerz züchten gab, beweist aber die Wildnatur unseres Exemplars. Dass wir bisher keine Belegexemplare für das Vorkommen des Europäischen Nerzes in dem transdanubischen Bereich Ungarns erhalten konnten, lässt sich - meiner Ansicht nach - vielleicht damit erklären, dass diese seltenen Tiere von ihren Erlegern für Il­tisse gehalten wurden. Auch der Erleger unseres Exemplars, L. POLGÁRDI verkaufte das Fell als ein interessant gefärbtes IltisfeU an A. KÖTÉL. In diesem Zusammenhang scheinen mir zwei Dokumente von besonderer Bedeutung zu sein. Erstens: im Archiv der Säugetiersammlung unseres Museums befindet sich ein Brief aus dem Jahre 1910, den ein gewisser Herr KENESSEY an MÉHELY - der da­mals Kustos der Säugetiersammlung war - gerichtet hatte. Gemäss dieses Briefes soll­te ein bei Pettend (Kom. Fejér) gefangenes marderartiges Raubtier von MÉHELY für einen europäischen Nerz bestimmt werden. Zweitens: im Jahre 1939 veröffentlichte P. KONTSITS in der ungarischen Zeitschrift "Magyar Vadászújság" (Jahrgang 39. ) einen Artikel"Über die Fauna unserer Fischteiche sowie die Einbürgerung der Bisamratte". Aus diesem Artikel möchte ich folgende Sätze zitieren: "Das Haarwild wird durch die Arten Bisamratte, Otter und Nerz vertreten. Diese letzt­erwähnte konnte ich in zwei voneinander ungef. 12 km weit entfernten Fischteichen 1 be­obachten - im Jahre: 1937. Zweimal habe ich dieses Tier gesehen, immer in der Nacht. Ich bin überzeugt, dass ich dasselbe Exemplar vor meinen Augen gehabt hatte. Als ich das Tier zum zweiten Male betroffen hatte, konnten die Nachtwächter der ersten Fisch­teich - die das Tier 'Wasserkatze' nannten - nicht zur Sicht bekommen . Seit diesem letzten Treffen ist das Tier, leider, spurlos verschwunden; ich konnte weder vorher, noch später keinen einzigen Nachricht von diesem Tier erhalten und ich halte es für äusserst wahrscheinlich, dass sich unsere mitteldanubisehen Fischteiche mit so einem edlen Raubtier nicht mehr rühmen können" (p. 394-396, ungarisch). KONTSITS beobachtete das Tier in der Umgebung von Sárszentlőrinc (Kom. Tolna). Es unterliegt ja keinem Zweifel, dass diese Mitteilungen keine wissenschaftlich einwand­freien Angaben sind, doch verdienen sie im Lichte unseres Belegexemplars aus der Umgebung des Plattensees (Aszófö) eine besondere Aufmerksamkeit. Die Nerze des Karpatenbeckens wurden von ÉHIK (1932) eingehend untersucht. Seine Ergebnisse fasste er in seinem Aufsatz "Einige Beiträge zur Kenntnis der ungarischen Iltisse und Nörze" zusammen. Nach ihm sollen die Nerze des Karpatenbeckens zwei Zur zeit: Kápolnásnyék.

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