O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 15. (Budapest, 1974)

Dely, O. G.: Über die Unterarten der Blindscheiche, Anguis fragilis L 11-38. o.

Ebenfalls zu dieser Unterart müssen die ukrainischen Blindschleichen gestellt werden, obwohl sie in einigen Merkmalen manchmal von den obenerwähnten Blindschleichen ab­weichen. Unter den 25 Blindschleichen, die alle aus der Umgebung von Belgorod stamm­ten besitzen nur 11 Tiere (44 %) beiderseits eine gut sichtbare Ohröffnung. Bei 11 an­deren Tieren (ebenfalls 44 %) lässt sich die Anwesenheit einer sichtbaren Ohröffnung nur auf der einen Körperseite feststellen. Bei den 3 übriggebliebenen Exemplaren (12 %) können höchstens die Spuren von einer Ohröffnung aufgedeckt werden. Die Zahl der Querschuppenreihen schwankt zwischen 26 und 30 (bei 14 Exemplaren 28, bei 10 ande­ren 26 und nur an einem einzigen 30). Auch die Anordnung der Praefrontalschilder im Pileus ist bei diesen Tieren ziemlich variabel. Im Pileus von 16 Exemplaren (64 %) be­rühren sich Frontale und Internasale mit einer breiten Fläche (Typ C) oder wenigstens mit den Spitzen (Typ B), im Pileus von 9 anderen Exemplaren (36 %) werden aber In­ternasale und Frontale durch die beiden Praefrontalia voneinander getrennt (Typ A)(Ta­belle xni.). Wie aus den beigefügten Tabellen sowie der Auswertung der Befunde hervorgeht, treten an den ukrainischen Blindschleichen neben den Merkmalen der Unterart colchicus auch die für die Nominatform fragilis bezeichnende Merkmale zum Vorschein, doch über­wiegen die _colchicus_-Merkmale. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass es unter den von mir untersuchten Blindschleichen, die aus dem Ungarischen Nördli­chen Mittelgebirge (Zemplén-, Bükk-, Mátra­3 , Cserhát- und Börzsöny-Gebirgen), so­wie die aus der Umgebung der slowakischen Ortschaften (Hertnek, Valkovo, Kravany und Dukla-Pass) stammenden Exemplare die Charakterzüge der Unterart colchicus in reinster Ausprägung zeigen, worüber ich in meinem früheren Aufsatz schon einem Be­richt erstattet habe (DELY, 1972). Die Blindschleichen aus der Umgebung von Belgorod scheinen in dieser Hinsicht eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen Serien zeigen, die von STUGREN - FUHN - POPOVICI (1962) aus den Wäldern zwischen den Süd-Karpathen und der unteren Donau, sowie den Ost-Karpathen und der Prut beschrieben worden sind. Diese letztgenannten Blindschleichen zeigen ebenfalls mit aller Deutlichkeit die für die Nominatform bezeichnende Merkmale - beim gleichzeitigen Vorherrschen der colchi­ cus-Merkmale . Die Fragen der Unterart-Systematik unserer Blindschleichen wurden einzig und allein auf Grund ausgewachsener, bzw. semiadulter Exemplare (als semiadult bezeichne ich jene Exemplare, die eine Länge über 90-130 mm besitzen) erörtert. Neben den adul­ten, bzw. semiadulten Tieren habe ich aber auch die Jungtiere berücksichtigt - soweit das mein Untersuchungsmaterial ermöglichte. In meinem früheren Aufsatz habe ich schon auf die Bedeutung der juvenilen Tiere für die Unterart-Systematik hingewiesen, da ich aber nur einige juvenile Tiere untersuchen konnte und auch diese ausschliesslich die Nachkommen von colchicus -Weibchen waren, sah ich mich gezwungen mit einem ge­wissen Vorbehalt diese Frage zu beurteilen. Deshalb äusserte ich mich darüber folgen­der Weise: ".. .wurden die Merkmale dieser juvenilen Blindschleichen analysiert, so lässt es sich feststellen, dass die Charakterzüge der betreffenden Unterart an ihnen noch nicht so eindeutig zum Vorschein gekommen sind, wie an den adulten Exemplaren. Obwohl diese Tiere uns hinsichtlich der Querschuppenzahlen als echte colchicus-Tiere erscheinen, ist ihre äussere Ohröffnung noch bedeckt, von aussen nicht sichtbar; ausserdem zeigt - im allgemeinen - auch die Anordnung ihrer Kopfschilder (die gegen­3 Obwohl im Mátra- und Cserhát-Gebirge neuerlich kein einziges Blindschleiche ge­sammelt werden konnte, zweifle ich nicht daran, dass sämtliche Blindschleichen der nördlichen Mittelgebirgslandschaften zu dieser Gruppe gehören. 30

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