O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 11/1-2. (Budapest, 1969)

Kretzoi, M.: Skizze einer Arvicoliden-Phylogenie-Stand 1969 155-194. o.

Grundlagen Nehmen wir in Betracht, dass die Wühlmäuse - besonders als Grassfresser - eine weitgehend einseitig spezialisierte ökolo­gische Gruppe darstellen, so müssen wir auch zugleich einsehen, dass sie in ihrem Aussehen,in allgemeiner körperlicher Beschaf­fenheit, usw. auch ziemlich uniformisiert sein werden, die ta­xonomisch-phylogenetisch verwertbare morphologische Unterschie­de vor allem in der Richtung ihrer Haupt-Spezialisation aufwei­sen werden - im Fall der Wühlmäuse also in der Entfaltung eines brauchbaren Grassfresser-Gebisses. Und tatsächlich spielt sich das Wesentliche der Wühlmaus-Entfaltung in der Umwandlung des brachyodont-bunodonten Gebisses „cricetinen" Grundplanes binnen 4-6 Millionen Jahren zu einem hypselodont-prismatischen typi­schen Wühlmausgebiss ab. Ein solcher phyletisch vielstufiger Pormenschatz lässt sich einerseits zur Kontrolle der Entwicklungsstufe der einzelnen Glieder sehr gut verwerten, birgt aber auch grosse Gefahren im Verhüllen der wirklichen Beziehungen nicht näher verwandter Pa­rallellinien, bzw. konvergenter Entwicklungen, wo nur geschlos­sene Populationsfolgen und äusserst verfeinerte chronologische Angaben ein Auseinanderhalten der einzelnen phyletischen Linien ermöglichen werden. Der Ablauf des phyletischen Prozesses, der sich im Gebiss der Arvicoliden abspielt, ist in mehrere Komponente zu zerlegen, die sich in den einzelnen Stammlinien verschiedentlich, bzw. durch verschiedenes Entwicklungstempo kombiniert ausprägen. Die wichtigsten Evolutions-Elemente sind folgende: 1 .Entwicklung vom brachyodont-bunodonten Wurzelzahn zum unbe­wurzelten Säulenzahn (Abb. la-c). 2. Hand in Hand mit der Ausbildung der Hochkronigkeit schreitet Umwandlung des ovalen Höckerkaubildes der Backenzähne in drei­eckige, später geschwungen dreieckige Kaubilder der Säulenpris-

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