Vasvármegye Hivatalos Lapja, 1921. január-december (19. évfolyam, 1-52. szám)

1921-06-09 / 23. szám

206 wünschen, so können sie um ihre Aufnahme in irgend einem Staats-, Munizipal-1 oder anderem Spi­tal öffentlichen Charakters bitten, wo die behördlich nachgewiesenen Armen im Sinne des Gesetzes (XIV : 1876) umsonst ärztliche Behandlung erhalten und zu Lasten des Landes-Krankenpflegefonds umsonst mit, Medikamenten versehen werden. Institutsversorgung und Ausbildung von Kriegs­blinden Die Kriegsblinden können, ohne Rücksicht darauft, ob sie auz Rumpf-Ungarn oder den abgetrennten Lan­desteilen stammen, beim k. ung. Kriegsfürsorgeamt (Budapest, IV., Vilmos császár-ut 37) um ihre Aufnahme in das k. ung. Landesinstitut der Kriegsblinden (Buda­pest, I., Fehérvári-ut 102) schriftlich oder persönlich ansuchen In diesem Institute können sie bei kostenlo­sem Unterhalt (Wohnung, Verköstigung, Pflege) im Be­darfsfälle Ausbildung im Korbflechten, Besen und Bürstenbinden, Telephonschalten, Bade-Massage und Musik erlangen. Versehung von Kriegsinvaliden (Kriegsbeschä­digten) mit Prothesen und anderen orthopädi­schen Hilfsmitteln. " Prothesen oder orthopädische Hilfsmittel gebühren im bestimmten Ausmasse und Zeiträutuen den behörd­lich nachgewisenen armen Kriegsinvaliden sowie den im öffentlichen Dienste stehenden vermögenslosen Kriegsinvaliden kostenlos, sonstigen Kriegsinvaliden zum Selbstkostenpreise. Diesbezügliche Ansuchen sind an das k. ung. Kriegsfürsorgeamt zu richten. Die gleichen Bedingungen bestehen auch für die Reparierung von Prothesen und orthopädischen Hilfs­mitteln, mit dem Unterschiede, dass dies von den in Budapest und Umgebung Wohnenden bei der k. ung. Staatl. Prothesenfabrik (Budapest, VIII., Máiyás tér 6), von den in Székesfehérvár und Umgebung Wohnenden bei der Prothesenreparaturswerkstäite der dortigen In-, validenschule, von sonstigen Provinzlern jedoch bei den nach dem Gebiete zuständigen Kriegsfürsorge-Volks­kanzlei anzusuchen ist., Dem Ansuchen ist ein genau ausgefüllter Daten­sammelbogen belzuschliessen, we‘cher beim k. ung. Kriegsfürsorgeamt und bei jeder Kriegsfürsorge-Volks­kanzlei erhältlich ist. Die Richtigkeit der in den Daten- sammelbogen eingetragenen Angaben ist durch die nach dem Wohn- bezw. Aufenthaltsorte des Bewerbers zu­ständige Gemeindevorstehung (in Städten durch den Bürgermeister) bestätigeu zu lassen. Schulung von Kriegsinvaliden. Diejenigen armen (vermögenslosen) Kriegsinvaliden, die infolge ihrer Invalidität ihren früheren Lebensberuf nicht fortsetzen können, können in verschiedenen staat­lich erhaltenen Lehrkursen eine ihrer Neigung, Lebens i Verhältnisse und Invalidität am meisten entsprechende Ausbildung und auf die Dauer der Ausbildung die In­stitutsversorgung (Wohnung, Verköstigung, Lehrmittel) kostenlos erhalten. So kann in dem einjährigen Lehr­kurse der vom K. ung. Volkswohlfahrts- und Arbeits­ministerium erhaltenen Invaliden-Gewerbeschule die Schuhmacher-. Riemer und Ledergalanterieprofession, im einjährigen Lehrkurse der Invalidenschule in Székes- fehérvár die Tischler-, Barbier-, Schuhmacher. Tschis- menmacher-, Schmiede-, Korbflechter-, Bürstenbinder-, Anstreicher-, orthop. Schuster-, Schneider- und Riemer­profession, in dem einjährigen Lehrkurse der landwirt­schaftlichen Invalidenschule in Debrezen wieder Acker­bau, Obstzucht, Küchengärtnerei und Imkerei angeeignet werden. Jener Kriegsinvalide kann jedoch auf Staatskosten nur einen Lehrkurs absolvieren, dessen Dauer nicht länger als ein Jahr sein kann. Theoretische (Bürger-, Handels- etc Schul-) Kurse werden in Hinkunft vom Handelsministerium nicht mehr veranstaltet. Die Ansuchen um Schulungsunterstüfzung bzw. Aufnahme in die verschiedenen Invalidenlehrkurse sind entweder durch Vermittlung der Kriegsfürsorge-Volks­kanzleien protokollarisch oder schriftlich unmittelbar beim K. ung. Kriegsfürsorgeamt einzureichen. Dem Ge­suche ist ein genau ausgefüllter Dateiisammelbogen (siehe vorne) sowie Invaliditäts, Armuts-, ärztliches, Zu- ständigkeits- und Schulzeugnis beizuschliessen. Der Bewerber muss ausserdem über Aufforderung nach- weisen, wo er sich seit dem Aufhören der kriegerischen Feindseligkeiten (30. Okt. 1918) aufgehalten, mit was er sich beschäftigt und wovon er gelebt hat ? Institutserziehung u. Schulung von Kriegswaisen. Zur Erziehung und Schulung der vermögenslosen Kriegswaisen sowie der vermögenslosen und darauf angewiesenen Kinder der Kriegsinvaliden erhält bzw, unterstützt das k. ung. Volkswohlfahrts- und Arbeits­ministerium verschiedene Institute und Lehrkurse. So im k. ung. Kriegswaiseninstitute Ikervár Elemen­tarlehrkurse für 6 — 12 Knaben, für 13—16 jährige Kna­ben hinwieder einen drei ährigen Gärtnerbildungskurs. Im letzteren erlernen die Zöglinge Nutz- und Kuntsgärtne- rei, Obst- und Arzneipflanzenzucht, Imkerei und Korb­flechterei. Im k. ung. Kriegswaiseninstitut zu Tokaj er­halten 4—6 jährige Knaben- und Mädchen Kindergärt­nereibeschäftigung, 7-12 jährige Mädchen Elementar­schul Ausbildung, während in dem Ottokar Waisen­institute in Margitliget (bei Csob'ánka) sowie in dem Haushaltungs-Mädchenwaisenhaus zu Gic die 13—17 jährigen Kriegswaisenmädchen Haushaltung, Geflügel-, Kaninchen und Schweinezucht, Imkerei, Küchen- und Blumengärtnerei erlernen. In den Staatsgestütsbesit­zungen zu Bábolna und Kisbér werden 12—16 jährige Kriegswaisenknaben zum Stallmeister ausgebildet. Aus>- serdem können kriegswaise Knaben und Mädchen von Kriegsinvaliden in zahlreichen vom Ministerium unterstützten Waiseninstituten zum Zwecke des Unter­richtes in Mittel- und niedergradigen Schulen bzw. Er­ziehung untergebracht werden. Die Teilnehmer an den Kriegswaisen Lehrkursen werden während der Dauer ihrer Schulung der kostenlosen Versorgung und einer sorgsamen Erziehung teilhaftig. Die Gesuche um Unterhalt und Schluung in Kriegs­waiseninstituten sind mjt genau ausgefűtlíem Daten­sammelbogen (siche vorne), weiters Armuts-, ärztlichem, Zuständigkeits-, letztem Schul-, und das Kriegswaisen- tum bestätigendem Zeugnis versehen beim k. ung. Kriegsfürsorgeamt (Budapest, VI., Vilmos császár-ut 37.) einzureichen.

Next

/
Oldalképek
Tartalom