Zeidler Miklós: Sportanlagen - Unser Budapest (Budapest, 2000)

welche die Gründung von Betriebssportvereinen vor- schrieb. Der Fabrikriese auf der Insel Csepel, die Manfred- Weiss-Werke, übernahm einfach den Csepeler Turnklub und machte daraus zwei Klubs: den Fußballklub und den Körperkulturkreis der Manfred-Weiss-VVerke. In den folgen­den Jahren wurde im Königswald (Királyerdő) nach den Plänen von Aladár Mattyók auf einem Gelände von 18 Morgen eines der am schönsten gelegenen Stadien der Hauptstadt erbaut, der erste ungarische „Sporthain“ (XXI., Béke tér 1.). In dem als Park angelegten Komplex gibt es Plätze für die Leichtathleten, einen Rasenfußballplatz und Tribünen für 25 000 Zuschauer. Später erweiterte man diese Sportanlage noch mit einer Sporthalle und einem Schwimmbad. Während der Entwicklungsperiode der ungari­schen Schwerindustrie von 1948 bis 1956 wurde dem Sport­anlagenbau viel Geld zuteil: damals entstanden das Hand­ballstadion, die Eisbahn und die Sportstätte für Ruderer. Die Innenstadt Auf der Pester Seite beginnen wir unseren Spaziergang im weiteren Sinne in der Innenstadt, in dem Stadtteil zwischen der Donau und der Gegend der Große Ringstraße (Nagy­körút). Das eng bebaute Gebiet mit seinen Mietshäusern und öffentlichen Gebäuden, kleinen Grünanlagen und dichtem Straßennetz ist natürlich viel zu überfüllt, um dort den Bau von großangelegten Stadien, Sporthallen oder Schwimmbädern ermöglichen zu können. Solche Sport­bauten würden wir auch vergebens im Herzen der Stadt suchen. Dafür finden wir viele Möglichkeiten für den Hallen­sport beziehungsweise für solche Sportarten, die in einem Saal ausgeführt werden können. Dafür gab es und gibt es in den Gebäuden der Innenstadt Platz. Auf der Pester Seite befanden sich die ersten einfachen Räume der haupt­städtischen Turner und die meisten der später, Ende des 19. Jahrhunderts errichteten, anspruchsvolleren Hallen in der Nähe der Wohnungen der Mitglieder, die zu den oberen Schichten gehörten. Von diesen existieren auch heute noch einige, darunter der einstige Turnsaal und das Vereinshaus des Nationalen Turnvereins in der Szentkirályi utca 26. Hier wurde 1895 der Vorgänger des Ungarischen Olympi­schen Komitees, das „Olympische Spiele Vorbereitende Komitee“ gegründet. 25

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