Zeidler Miklós: Sportanlagen - Unser Budapest (Budapest, 2000)

den Wassersportarten zusammen, einige frühere Fußball­plätze jedoch verschwanden nach und nach. Heute werden die ein-zwei übriggebliebenen Plätze eher nur noch von Laien genutzt. Die einzige Ausnahme ist das Stadion des Turn- und Fechtvereins des III. Bezirks auf der Hévízi út (vorher die Sportanlage des Obudaer Turnvereins auf der Filatori út). Das Stadion wurde, nachdem die Fußballmannschaft in die Landesliga gelangt war, vor kurzem erneuert. Die Nähe der Donau sowie die natürlichen Quellen die­ses Bezirkes gewöhnten die Obudaer ebenfalls an die „mit dem Wasser verbundene Lebensweise“. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden hier die Schwimmbäder und Bootshäuser - neben die bereits existierenden gebaut. Der Schwimmsport des Turn- und Fechtvereins organisierte sich um die nur einen Steinwurf von der Südgrenze des Bezirks entfernten Bäder Kaiser (Császár) und Lukas (Lu­kács). Hier wurde die Generation aufgezogen, die in den zwanziger Jahren sogar dreimal, trotz starker Konkurrenz die Ungarische Wasserballmeisterschaft gewann. Die Mann­schaft wurde von Béla Komjádi, dem Trainer der die Welt besiegenden Nationalmannschaft, geleitet. Császár-Komjádi-Schwimmbad (II., Árpád fejedelem útja 8) Béla Komjádi ist das erste Goldene Zeitalter des ungarischen Wasserballsports zu verdanken, in den zwanziger-dreißiger Jahren war er der Erzieher und Meister der gefürchteten Nationalmannschaft. Seinen Namen trägt das in der Nach­barschaft des bei den Budapester sehr beliebten Kaiser- (Császár-) Schwimmbades (genannt „Csaszi“ - Tschasi) 1975 errichtete Komjádi-Schwimmbad (genannt „Komi”). Das Kaiserbad (Császár-Bad) wurde im Laufe der Jahr­zehnte mehrmals erneuert, doch blieb es immer die Hochburg des Schwimmsports und des Wasserballs. Als die ungarischen Wasserballspieler 1925 hier die französische und die belgi­sche Nationalmannschaft, die bei der Olympiade die Gold- und die Silbermedaille gewonnen hatte, haushoch besiegten, mußten neben den am Fuße der über das Becken reichenden Platanen stehenden „morschen, verwitterten und bemoos­ten Bänken“ Ersatztribünen errichtet werden, um die drei­tausend Zuschauer irgendwie unterbringen zu können. Bis zu der im September des darauffolgenden Jahres stattfinden­14

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