Buza Péter - Gadányi György: Kopf Hoch! - Unser Budapest (Budapest, 1998)

VI., PODMANICZKY ÜTCA 27 Die barocke Kuppel, bekrönt von einem Renaissancetürm­chen und mit acht paarweise stehenden barockartig be­wegten Figuren trägt fast alle Merkmale des reifen Eklek­tizismus. Der Entwurf stammte von Henrik Schmahl. Der reiche Holzhändler Pál Luczenbacher ließ das Ge­bäude in den 1880er Jahren bauen. Seine Vorfahren wa­ren noch im 17. Jahrhundert aus Belgien nach üngarn ge­kommen, genauer nach Szob. CInd hier, in dieser Doppel­stadt an der Donau, die sich in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhnderts zu entwickeln begonnen hatte, mach­ten sie dann ihr Glück. Von den sechziger Jahren an ver­suchten es die Luczenbacher auch mit einem Schiffsun­ternehmen (das war schon die Ära des Pál Luczenbacher), und wenn dieses auch nicht den erwarteten Gewinn brach­te, so leitete doch die Familie noch lange den Fährbetrieb mit den kleinen Schraubendampfern, genannt Propeller, sowie den Schiffspark zwischen den Donauufern von Pest und Buda. In den Luczenbacher Betrieben wurden auch Ziegel hergestellt, die Familie beschäftigte sich außerdem eine Zeitlang mit Naturalienhandel, probierte alles aus, wo­zu sie nur die Möglichkeit hatte, und machte eigentlich bei keiner Unternehmung Verluste. Der wirtschaftliche Erfolg brachte für sie auch die gesellschaftliche Anerkennung: Pál Luczenbacher erhielt 1878 vom König den ungari­schen Adel mit dem Prädikat „von Szob“. Das ansehnliche Vermögen steckte bald in mehr als zwanzig Mietshäusern, eines davon war dieses Eckhaus am Theresienring (Teréz körút) mit seiner gewaltigen, fast robust erscheinenden Kuppel. 14

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