Buza Péter - Gadányi György: Kopf Hoch! - Unser Budapest (Budapest, 1998)

VI., Teréz körút 1, 3, 5 Henrik Schossberger von Tornya bestimmte die Endpunk­te der aus drei Bauteilen bestehenden Häuserreihe am An­fang des Theresienringes (Teréz körút), zwischen der heuti­gen Király utca und Szófia - einst Kemnitzer utca. Alle drei Gebäude entwarf Henrik Schmahl nach dem gleichen Mu­ster. In seiner von eigenartigen Zügen geprägten Kunst do­minierte der Historizismus, und es erschienen auch mau­rische und indische Motive. Wie zum Beispiel an der Fas­sade des Palastes in der Innenstadt, der den Namen „Pari­ser Hof“ erhielt. Doch hier traten diese Stilmerkmale noch nicht auf. Die Zwiebelkuppel und der trapezförmige Dach­turm dahinter deuteten höchstens mit ihrer überladenen Gesamtwirkung den zukünftigen Stil an. Der Entwurf ent­stand 1886, doch es verging kaum ein Jahr - und die riesi­gen Mietspaläste standen bereits fertig da. Der Besitzer war Henrik Schossberger von Tornya. Die Familie war, was die wirtschaftlichen Erfolge betraf, in der Mitte des 19. Jahrhunderts schon im sicheren Hafen gelandet. Den Grundstock des Vermögens hatte Simon Vilmos, der 1863 auch ein Adelsprädikat erwarb, mit ein­träglichem Tabak- und Spirituosenhandel gelegt. Später erweiterte man das Geschäftsprofil noch durch den Getrei­degroßhandel. Zu der Zeit, von 1890 an, leiteten die Firma schon die Söhne Zsigmond und Henrik Schossberger, die dann den Barontitel und den Großgrundbesitz in Tornya, in der Tiefebene erwarben. Dieser Häuserblock gehörte zu­erst dem jüngeren Sohn, danach dessen Familie und schließlich dem Sohn Henriks von Tornya. Es wird vermutet, daß die Häuser nie von der Familie bewohnt wurden. Sie waren als gewinnbringende Investi­tionen zur Vermögensbereicherung entstanden, in jener Epoche, als das Kapital in das Bauprogramm der Stadt einfloß und Budapest aufgebaut wurde. CJnd mit ihm der Große Ring (Nagykörút), in seiner Gesamtlänge, in mehr ais zwei Jahrzenten... 10

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