Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)
1945 WURDEN ALLE DONAOBRÜCKEN VON BUDAPEST GESPRENGT diese mit der Hauptinsel vereint - sie verschwand auch schließlich ganz von den Landkarten (25 Katastraljoch wurden aufgefüllt). Dieser Erdbau bedeutete in Wirklichkeit die besondere Leistung, die 70 m überbrückende Eisenkonstruktion an sich war ein Routinewerk. Entwerfer und Ausführender war Béla Zsigmondy, er brauchte kaum mehr als ein dreiviertel Jahr für seine Arbeit. Am 19. August 1900 wurde die Flügelbrücke, welche nun die Insel mit der Stadt verband, dem Publikum übergeben - sie hatte 2 Millionen Kronen gekostet. (Ein Fünftel der Summe bezahlte der Palatin József, der natürlich mit seiner ganzen Familie an der Einweihung teilnahm.) Die Gesamtlänge der Margaretenbrücke beträgt 670 m, die Flügelbrücke mit eingeschlossen. Bis zum Bau der Arpädbrücke war sie nun für fünfzig Jahre die längste Brücke von Budapest. Von Pest aus gelangte man schneller in die Budaer Berge, und es begann die Karriere neuer Stadtteile, wie z. B. des Rosenhügels (Rózsadomb), wo bisher das Grab des Gül Baba geschlummert hatte. Erst in den dreißiger Jahren mußte man zum ersten Mal etwas an der außerordentlich dienlichen Konstruktion ändern und das auch nur deshalb, weil der zunehmende Verkehr von den Budapester Brücken nicht mehr bewältigt werden konnte und die Ingenieure in der Verbreiterung der Margaretenbrücke eine Möglichkeit sahen, dem abzuhelfen. Zwischen 1935 und 1937 wurde nach Plänen des ungarischen Ingenieurs Győző Mihailich eine Verstärkung und Verbreiterung der Margaretenbrücke vorgenommen indem man die Breite nach Süden hin vergrößerte. 31