Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)

Gebäude und Pylonen des Pantheons der Arbeiterbewegung Die vertrauliche Anordnung aus den sechziger Jahren, daß auf dem Friedhof keine kirchliche Zeremonie abgehal­ten werden durfte, wurde natürlich ungültig. Dies war wohl auch einer der Gründe, daß die bedeutenden Toten der Nation hier lange nicht beigesetzt wurden, da dem Dekret von 1956 nach nur Tote der Arbeiterbewegung hier bestat­tet werden durften; bei Künstlern und Wissenschaftlern spielte ihre politische Einstellung ebenfalls eine Rolle. (Die 1985 erschienene Ausgabe A Mező Imre úti sírkert [Der Friedhof an der Mező Imre út] zählt nur die im Pantheon der Arbeiterbewegung liegenden Toten auf. Es ist also kein Wunder, daß die öffentliche Meinung den ganzen Friedhof mit dem 2 Hektar umfaßenden Pantheon gleichsetzte.) Auch in den letzten Jahren hat sich das Schicksal des Kerepeser Friedhofs, trotz neuster rechtlicher Anordnun­gen noch nicht geklärt. Der Schutz, die Erhaltung und Renovierung der Friedhofsdenkmäler ist ebenso wenig ge­klärt wie die Voraussetzungen der neuen Bestattungen. Durch Jahre hindurch hat der Friedhof eine Datenbank mit den Informationen über die hiesigen Grabdenkmäler und Bestattungen angelegt. Seit Beginn der 1970er Jahre wer­den regelmäßig friedhofsgeschichtliche Spaziergänge or­ganisiert. Auf Initiative des Friedhofsdirektors Jenő Ladá­nyi wurde ein Pietäts-Museum ins Leben gerufen, welches Dokumente über Bestattungsbräuche, Zubehör und Fried­hofs-Kulturen präsentiert. Folgt der Besucher dem nun beschriebenen Weg, so kann er mehreren Hundert Gräbern bedeutender Persönlichkei­18

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