Hajós György: Der Heldenplatz - Unser Budapest (Budapest, 2001)

Am 1. Dezember 1906 wurde das Gebäude im Beisein des Königs Franz Joseph feierlich eröffnet. Der Baublock des Gebäudes zum Heldenplatz hin be­steht aus drei antiken Tempeln, die von Flügeln ohne Öff­nung, doch durch Säulen gegliedert, verbunden werden. Den bestimmenden Teil bildet der vorne von acht hinten von vier kannelierten Säulen getragene Portikus, zu welchem in ganzer Breite 24 Stufen hinaufführen. Auf dem Tympa­non über dem auf den Säulen ruhenden Gesimsbalken befindet sich die Gipskopie der einen Skulpturengruppe des Zeustempels von Oympia, welche den Kampf der Kentau­ren und Lapythen zeigt. (Der berühmte Zeustempel wurde um 460 v. u. Z. erbaut. Eine der großen archäologischen Entdeckungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bil­dete die Ausgrabung der Skulpturenfragmente des Tympa­nons. Viele versuchten sich an der Zusammenstellung der originalen Skulpturen aus den verstreut gefundenen Frag­menten. Die hier zu sehende Gruppierung entstand auf Grund der Rekonstruktion von Ernst Curtius, dem Leiter der archäologischen Ausgrabungen von 1875-1881. Die Kopie ist ein Werk von Ignác Langer.) Der Sage nach hatte Peirithoos, König der Lapithen, zu seiner Hochzeit mit der schönen Hippodameia auch die Kentauren eingeladen. Als diese sich betranken, wollten sie die Braut und die Jungen Frauen rauben, die Lapithen hingegen besiegten sie im blutigen Kampf. An der Rückmauer des Vorgebäudes befindet sich das große Eingangstor mit Sturzgesims. Auf die darüber be­findliche große Fläche hatte man ein Fresko geplant, je­doch nicht verwirklicht. Links und rechts vom Portikus schließen durch Säulen gegliederte, fensterlose Verbin­dungsflügel die kleineren, von je sechs Säulen getragenen antiken Tempel zu einem Baukörper zusammen. Auch diese haben je ein Tor, zum hohen Sockel führen jedoch keine Stufen. Die erdgeschossige, mit Bruchstein verkleidete Gebäude­gruppe antiken Charakters verbindet ein an der Fassade durch dorische Halbpfeiler gegliederter Flügel mit dem hinteren, stockhohen Gebäudeteil, dem Bildergalerieflügel. Dazwischen befanden sich zwei schöne Höfe, ein zur Aus­stellung von Steinmetzarbeiten und Fassadendekorationen 48

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