Hajós György: Der Heldenplatz - Unser Budapest (Budapest, 2001)
Sammlung abgehalten. (Der Altar wurde nach Plänen des Architekten und späteren (Jniversitätsprofessors Alfréd Bardon vor der Säule des Denkmals aufgebaut.) Cinter den kirchlichen Ereignissen war das wichtigste wohl die Messe unter freiem Himmel, die Papst Johannes Paul II. 1991 während seines Besuchs in Ungarn im August zelebrierte. Auf dem Heldenplatz verabschiedete man sich auch von den Märtyrern der Nation: am 27. Mai 1945 von Endre Bajcsy-Zsilinszky, einem der Führer der ungarischen Widerstandsbewegung, den man während der Pfeilkreuzlerre- gierung in Sopron hingerichtet hatte und seinem Wunsch entsprechend in Tarpa beisetzte. Am 16. Juni 1989 wurde hier der Sarg von Imre Nagy aufgebahrt und der ehemalige Ministerpräsident verabschiedet, gemeinsam mit seinen Märtyrer-Kameraden. Nagy war nach der Revolution von 1956 verurteilt und 1958 hingerichtet worden. Wegen der riesige Massen umfassenden Ereignisse wurde es bald nötig, den gepflasterten Teil des Platzes zu vergrößern. Langsam verschwanden Vegetation, Springbrunnen und Wasseroberflächen vom Platz. 1938 bekam er eine feste Bepfalsterung, der Streifen vor den Statuen der landnehmenden Stammesfürsten bekam ein Zierpflaster. Die während des Zweiten Weltkriegs beschädigte Pflasterung wurde in den 1950er Jahren in Stand gesetzt, nützte sich jedoch bis zu den 1970er Jahren ab. 1980 wurde dann ein größeres Gebiet bepflastert, im mittleren Teil behielt man jedoch die ursprüngliche Musterung bei. Der Straßenverkehr wurde hinter die Säulenhallen geleitet. In den 1950er Jahren, als der Paradeplatz (Felvonulási tér) entstand, wurden abermals Teile von den Grünflächen des Stadtwäldchens weggenommen. So gelangte die Seitenfassade der Kunsthalle auf die Dózsa György út und durch das Verschwinden der Grünfläche, welche die Ecke des Heldenplatzes bestimmte, ging dieser nun direkt in den Paradeplatz über. Das südliche Eckgebäude der Andrássy út, die 1905 nach Plänen von Aladár Arkay gebaute Babochay-Villa (heute jugoslawische Botschaft), war ein schönes Beispiel der neuartigen modernen Architektur vom Beginn des Jahrhunderts. In seinem Bau und in der Bauornamentik weist das Gebäude den Einfluß Ödön Lechners auf und stellte 15